SchspIN

An Actress's Thoughts

Wer schön sein will, muss leiden – Just the Way She Looks Tonight

English Version follows German.

Wie wichtig ist die Kleidung von Filmfrauen und anderen berufstätigen Frauen am Arbeitsplatz? Was ist mit den Schuhen? Cannes, ESC und die normale Businesswelt. Dazu weibliche Hauptrollen und die Altersfrage. Und ein Besuch bei der Zahnärztin.

Wer schön dabei sein will, muss leiden

Bei Filmfestspielen, -premieren oder -preisverleihungen wird über Filme berichtet, aber auch immer wieder über die Garderobe von Regissseurinnen, Schauspielerinnen, Produzentinnen und anderen Frauen, die über die roten Teppiche schreiten. Seitenlange Bildergalerien in Magazinen und Internetportalen zeigen die Roben (und lassen sich mitunter genüsslich über vermeintliche Stilsünden und Unvorteilhaftigkeiten aus). Das mag für Modeinteressierte sehr informativ sein und der PR  dienen, hat aber eher weniger mit den Filmen oder der Arbeit der Filmfrauen vor oder hinter der Kamera zu tun. Genau wie die Kleidung von Politikerinnen und Managerinnen im Grunde völlig unwichtig sein sollte, aber regelmäßig thematisiert wird, deutlich häufiger als die Kleidung von Männern – und natürlich auf Kosten anderer, politischer Inhalte.

Die 68. Internationalen Filmfestspiele in Cannes

Gerade gingen die Filmfestspiele in Cannes zuende, wie Ihr vermutlich schon gehört oder gelesen habt wurden anlässlich der Premiere des Wettbewerbbeitrags CAROL (Regie: Todd Haynes) mehrere Frauen am Roten Teppich abgewiesen, weil sie flache Schuhe trugen. Das Magazin Screen Daily berichte als erstes (Cannes: Women denied Palais entry for wearing flats. Andreas Wiseman, 19. Mai 2015), und gibt die offizielle Reaktion so wieder: „Das Festival lehnte eine Stellungnahme ab bestätigte aber, dass Frauen verpflichtet sind, zu Vorführungen am Roten Teppich Stöckelschuhe zu tragen“.

Stöckelstulpen. Foto: SchspIN

Stöckelstulpen – falls der Weg zum Roten Teppich aus Kopfsteinpflaster ist. Foto: SchspIN

Nun ist das mit (in-)formellen Kleiderordnungen so eine Sache. Es ist völlig in Ordnung zu einem feierlichen Anlass schicke Klamotten vorzuschreiben – aber dies auf eine Absatzmindesthöhe auszudehnen scheint mir ziemlich übertrieben. Es wurde in den Berichten über die Schuhgeschichte mehrfach betont, dass die betroffenen Frauen über 50 waren. Das ist aber für die Argumentation völlig egal, schicke Schuhe mit hohen oder niedrigen Absätzen sollten reichen, an den Füßen von alten und jungen Schauspielerinnen, Regisseurinnen, Produzentinnen, Kamerafrauen… und Premierenbesucher/innen.

Natürlich gibt es viele Frauen und auch einige wenige Männer, die sehr gerne hochhackige Schuhe tragen, in ihnen gut laufen können und sich wohlfühlen. Für viele andere sind sie Teil eines Kostüms, das bei öffentlichen Anlässen getragen werden muss, und für Schauspielerinnen gehören sie regelmäßig zur Arbeit vor der Kamera, egal ob angenehm und gesund oder nicht – wie viele andere körperliche Einschränkungen oder Veränderungen, die Schauspieler/innen für ihre Rollen auf sich nehmen, von Haareschneiden und -färben und Bart wachsen lassen bis hin zu starken Gewichtsveränderungen. Trotzdem habe ich mit ziemlichen Unbehagen die Berichte über das enge Korsett nebst Flüssignahrung für Lily James während der jüngsten CINDERELLA-Verfilmung gelesen, denn es ging ja nicht darum, eine Aidskranke, eine Magersüchtige oder eine unterernährte Gefangene darzustellen. Sondern was? Die Verkörperung eines weiblichen Schönheitsideals mit ultraschmaler Taille in einem Familienfilm? Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.

Kleidungstipps für Businessfrauen

Eine weitere Sicht auf das, was Frauen anziehen sollen und was nicht, stellte Imageberaterin Katharina Starlay am 18. Mai in dem Artikel „Wie viel Dekolleté ist zu viel?“ im Manager-Magazin vor.

Wenn Geschäftspartner und Kollegen unkonzentriert werden, könnte das an einem freizügigen Dekolleté liegen – dann jedenfalls, wenn Sie eine Frau im Business sind. Hatten Sie schon einmal den Eindruck? Dann wird es höchste Zeit, die Menge an femininem Reiz für sich zu überprüfen.“ und „Obwohl Frauen mit ihren Qualitäten im Geschäftsleben absolut gefragt sind, sollten physische und fachliche Vorzüge sauber getrennt werden: Die einen lenken nämlich nicht nur von den anderen ab, sondern sie kontaminieren regelrecht die vermutete Kompetenz, noch bevor ein Wort im Geschäftskontakt gesprochen wurde.“

Das „Obwohl“ verstehe ich nicht wirklich, aber weiter im Text. Von enganliegende Shirts und transparenten Stoffe wird abgeraten (,Tragen Sie eine Weste oder Jacke darüber’), und zum Dekolleté heißt es: „Ist nur die flache Stelle der Kuhle zwischen den Brüsten zu sehen, geht das in Ordnung, wenn aber das weiche Gewebe sichtbar wird, berührt der Anblick den sinnlichen Reiz. Für ein seriöses Dekolleté gibt es also folgende Tipps: Das Weichgewebe des Busens bleibt bedeckt und wird allenfalls angedeutet.”
Starlays Text endet: „Eleganz kann nur entstehen, wenn Sie sich keine Sorgen machen müssen, dass Sie mehr weibliche “Information” liefern als Ihnen lieb ist.“

Das mit der weiblichen Information verstehe ich auch nicht. aber vor allem finde ich erstaunlich, was für ein Bild von Männern in der Geschäftswelt gezeichnet wird, und wie verschieden Reaktionen auf bekleidete Frauenkörper in unterschiedlichen Branchen anscheinend (oder angeblich?) sind.
Denn all diese Kleidungs-Don’ts sind ja gerne gesehen auf Roten Teppichen, wobei der Auftritt dort streng gesehen ja nicht die eigentliche Arbeit der Filmfrauen ist, also insofern „physische und fachliche Vorzüge getrennt“ sind quasi.

Der 60. Eurovision Song Contest 2015

Zeitgleich mit Cannes fand der diesjährige Eurovision Song Contest in Wien statt. Wie waren da die Frauen und Männer gekleidet, die auf der Bühne standen bzw. moderierten oder die Länderpunkte vergaben? Hier der Schnelldurchlauf aller 27 Titel: ESC 2015 – Finale. Die Männer langärmlig, viele in Hemd, Schlips und Jacket. Viele Frauen trugen lange Kleider, manche mit durchsichtigen Elementen, viele mit langem Schlitz, so dass ein komplettes Bein sichtbar war, ein Großteil der Kleider mit XXL-Ausschnitt bis zur Gürtellinie. (Dass zwei, drei ESC-Teilnehmerinnen barfuß auftraten, kann wohl nicht als als Protest gegen die Stöckelschuh-Pflicht in Cannes gedeutet werden.)
Haben diese Frauen nun „ihre Kompetenz kontaminiert“? Oder muss die aktuelle Arbeitskleidung für Frauen in der Kulturbranche, auf einem Roten Teppich oder einer Popmusikbühne, immer ein bisschen Sexiness beinhalten? Im Gegensatz zu den Männern, denen weniger unbequeme Schuhe vorgeschrieben sind und auch weniger sichtbar nackte Haut, was allein schon auf dem Roten Teppich der Berlinale im Februar von Vorteil sein dürfte. Nebenbei können etwaige Rettungsringe um die Taille durch mehrere Schichten lockeren Stoffs – Hemd, vielleicht ein Kummerbund, Jacket / Smoking – kaschiert werden. Nicht so bei den Frauen, denn für sie sind hautenge Kleider die Norm.

Das Verrückte ist, dass das (Medien-)Interesse an Frauenkleidung auf dem Roten Teppich oder Bühnen immer sehr groß ist, aber gleichzeitig eine Gier nach vermeintlichen Stilfehlern oder Fauxpas vorhanden ist. Fotograf/innen überbieten sich mit Enthüllungsfotos weiblicher Brüste bzw. Brustwarzen, das Dekolleté von oben beim Aussteigen aus einem Auto oder von der Seite durch den Armschlitz eines Kleides aufgenommen, Nahaufnahmen von ein paar Pfunden auf den Hüften, oder einem Sliprand, der sich unter dem Kleid abzeichnet, – oder von dem Gegenteil: nicht engangliegende Kleider oder welche, die mehr als einmal öffentlich getragen wurden.
Das Ganze klingt also nicht nur nach Feiern in schicken Kleidern sondern nach einigem Druck. Ich hoffe, die Schauspielerinnen, Regisseurinnen und anderen bekommen wenigstens Geld dafür, dass sie Werbung laufen für Designer/innen – das wäre ein kleiner Ausgleich für die in der Branche leider verbreitete schlechtere Bezahlung von Frauen, aber mehr als ,sie bekommen die Kleider kostenlos gestellt’ habe ich in dieser Richtung noch nicht gefunden.

Die SICARIO-Pressekonferenz in Cannes

Vereinzelt kritisieren Schauspieler/innen öffentlich, dass sie auf dem Roten Teppich immer wieder nach ihrem Kleid gefragt werden – „Was tragen Sie heute?“. Gleichzeitig machen sie aber das Kleid-Spiel mit. Vielleicht weil es nicht anders geht.
Ähnlich war es mit Emily Blunt, der Schauspielerin, die sich auf der Pressekonferenz für den Wettbewerbsfilm SICARIO zur Stöckelschuhgeschichte äußerte: Ich finde alle sollten flache Schuhe tragen ehrlich gesagt. Wir sollte keine Stöckelschuhe mehr tragen. Das ist nur meine Meinung. Ich trage lieber Converse Turnschuhe. Das ist sehr enttäuschend.“ So wurde sie oft zitiert, z.B. von der Washington Post oder Female First. Zur Filmpremiere kam Blunt dann (doch?) in sehr hohen Stöckelschuhen (Foto klick!) – die sie wie kolportiert auf der Filmparty gegen flachere austauschte.
Übrigens ließen z.B. der Guardian oder Screen Daily den Teil mit den Converse Turnschuhen weg und gaben stattdessen den letzte Satz vollständig wieder, so dass das mit der Enttäuschung verständlicher wird: „Alle sollten flache Schuhe tragen ehrlich gesagt. Wir sollten keine Stöckelschuhe mehr tragen. Das ist sehr enttäuschend, gerade wenn man irgendwie denkt, dass es diese neuen Wellen der Gleichberechtigung gibt.“
Der Umgang mit Zitaten ist ein Thema für einen anderen Tag, aber von der SICARIO-Pressekonferenz – es geht um einen Drogenkriegthriller, in dem Emily Blunt die FBI-Agentin Kate Macy spielt – gibt es noch die Aussage von Regisseur Denis Villeneuve zu ergänzen, der berichtete, Drehbuchautor Taylor Sheridan sei nahegelegt worden war, die Hauptrolle in einen Agenten umzuschreiben. Genau, in eine Männerrolle. Der Autor weigerte sich, die Produzenten standen hinter ihm, Vielleneuve übernahm die Regie, Emily Blunt wurde besetzt, der Film wurde gedreht. Abgewehrtes Genderswitching. Das stand im Guardian (klick!), leider ohne Angabe, wer den Druck ausgeübt hatte.
Blunts Rolle Macy ist die einzige größere Frauenrolle in dem Film und sie spricht mit keiner anderen Frauenfigur – damit ist der Film beim Bechdel-Wallace-Test gründlich durchgefallen. Blunt verglich Macys Erfahrungen als Geheimagentin übrigens mit denen einer Frau in der Filmbranche: „Sie versucht, in einem überwiegend männerdominierten Beruf zu überleben” (ebenfalls Guardian).

Eine andere Schauspielerin, die in Cannes einen Film vorstellte, in dem sie eine sogenannte starke Frauenfigur spielte, ist die Südafrikanerin Charlize Theron. Sie kam in Begleitung von dem US-amerikanischen Schauspieler Sean Penn zur Filmpremiere von MAD MAX: FURY ROAD am 14. Mai. Penn lief übrigens ohne Krawatte oder Fliege über den Roten Teppich, ein Verstoß gegen den black tie-Dresscode für Männer (Quelle mit Foto: London Evening Standard). Das wird wie auch seine Kleidung und Frisur im Artikel von Emma Powell natürlich nicht kommentiert, im Gegensatz zum Äußeren von Theron. Auch die private Beziehung der beiden findet viel Raum in Berichterstattung und Auftritt. Erst im 7. Absatz – nach einem großen Foto, einem kurzen Video und einer großen Cannes-Fotostrecke – werden der Film und Therons Rolle Thema, und wer so weit runtergescrallt hat, findet dieses Zitat von Charlize Theron (aus einem „kürzlich gegebenen Interview“ ohne Quelle):
Als erstmals über diesen Film gesprochen wurde hieß es, dass (Regisseur und Drehbuchautor) George (Miller) vorhat, eine Frauenrolle auf Augenhöhe mit Max zu entwickeln, die die Handlung mit ihm trägt. Das klingt für eine Schauspielerin natürlich immer sehr faszinierend. Also, wir hören so etwas ständig, und sehr wenige Filmleute setzen es dann auch tatsächlich um.“
So eine Aussage gerät leider in den Hintergrund gegenüber im Grunde Belanglosigkeiten wie dem Kleid der Schauspielerin und ihrem 15 Jahre älteren Freund.

Alter – immer wieder Thema?

Am 20. Mai, wird die 37-jährige US-amerikanische Schauspielerin Maggie Gyllenhaal in The Wrap zitiert, sie berichtet von einer Absage, die sie mit der Begründung erhalten hatte, sie sei zu alt als Love-Interest für einen 55-Jährigen – das sind 18 Jahre Altersabstand. Eine andere, ältere Meldung (The Sunday Times, 22. Feb. 2015): Monica Bellucci (50) ist von Regisseur Sam Mendes als neues Bondgirl – oder eher Bondlady – im nächsten JAMES BOND-Film an der Seite von Daniel Craig (47) besetzt worden. OK, nicht alleine, es gibt außerdem noch zwei Bondgirls dazu, gespielt von den End-Zwanzigern Léa Seydoux und Stephanie Sigman.

Makellose Zähne?

Im Englischen gibt es den Ausdruck long in the tooth als Umschreibung für alt. Wie passend, dass ich gerade meinen alten 1 7er (das ist ein Backenzahn rechts oben ziemlich weit hinten) überkronen lassen musste. Bei so einer Gelegenheit wird ein kompletter Abdruck des Gebisses gemacht, wie Ihr an dem Modell auf dem Foto sehen könnt:

Zaehne

v.l.n.r.: Hai, Kugelfisch, Zahnmodell. Foto: SchspIN

Meine Zähne sind nicht gerade klassisch ebenmäßig, was ich normalerweise nicht so schlimm finde, was allerdings beispielsweise für Werbecastings oft ungünstig ist. Auch in Kino- und Fernsehfilmen fallen mir immer wieder die schönen Gebisse der Hauptrollen auf. Aber Jürgen Vogel! Ja. Jürgen Vogel. Oder früher: Terry-Thomas, der mit der Zahnspalte! Es war interessant, meiner Zahnärztin bei einer Aufzählung von Promis mit schlechten Zähnen zuzuhören, als Fachfrau guckt sie ganz anders auf Münder, sie wusste, wer wann was an seinen Zähnen hatte machen lassen (David Bowie) und wer nicht (Freddy Mercury), wer Zähne bleichen oder überkronen ließ, oder ein komplettes ,Hollywood-Gebiss’ bekommen hatte (das eine frühere Zahnärztin von mir Klaviertasten-Gebiss nannte). Promifrauen mit schiefen Zähnen fielen ihr nicht wirklich viele ein, eigentlich nur Helga Feddersen (die aber, wenn ich die Fotos im Internet richtig sehe irgendwann ihre Zähne hat richten lassen: vorhernachher).
Nichts gegen Füllungen, Kronen, Zahnspangen & Co. Aber werden das Unvollkommene, die leicht unregelmäßigen Zahnreihen irgendwann vor Kamera ganz verschwunden sein? Warum haben die Guten so selten schiefe Zähne?

Den Kugelfisch auf dem Foto bekam ich übrigens, weil ich die lange Behandlung inklusive Abschleifen des Zahns und diverse „jetzt nur ein bisschen Luft zum Trocknen vom Zahn“ tapfer überstanden hab. Und den Haifisch hatte ich mal in einem Berliner Modeladen geschenkt bekommen als ich etwas zum Anziehen für die Berlinale einkaufte – womit der Kreis zum Beginn des Artikels und Cannes Rotem Teppich nebst Stöckelschuhen geschlossen wäre.

Ginger Rogers wird nachgesagt, sie habe das gleiche getanzt wie Fred Astaire, nur rückwärts und auf Stöckelschuhen. Das stimmt so natürlich nicht ganz, ist aber ein netter Spruch. Ebenso nett ist dieser kurze Ausschnitt aus dem Filmmusical SWING TIME (1936), in dem Fred AstaireThe Way You Look Tonight“ singt und Ginger Rogers ihm zuhört, in Hosen, einer Art Hausmantel, Schuhen mit leichten Heels, und mit Eischnee Haarwaschmittel auf dem Kopf.

.

English Version

How important is it how women from the film industry and other female professionals dress for work? How about their shoes? Cannes, ESC and your average business world. On top of that a bit on leading roles and on age. And also: I’ve been to the dentist.

Just the Way She Looks Tonight 

When film festivals, premieres and awards are held of course the media report on the films, but nearly always also on what female directors and producers, actresses and other women walking the red carpet were wearing. Endless galeries in magazines and online show the robes (and sometimes go on about so-called styling sins and unflattering aspects with great pleasure). This may be quite informative for people interested in fashion and it may serve as publicity, but it really does not have anything to do with the films or the work of the women in front of or behind the camera. Just as really the clothes and hairstyles of female politicians should not matter but get into focus regularly, and much more regularly than those of male politicians – and of course leaving less focus on the actual politics.

The 68th International Film Festival in Cannes

Just now the Cannes Film Festival ended, and as you may have heard or read, several women were denied access to the red carpet of Cannes at the premiere of competition entry CARO (director Todd Haynes), because they did not wear high heeled shoes. Screen Daily was the first to report on this (Cannes: Women denied Palais entry for wearing flats. Andreas Wiseman, May 19, 2015): ”The festival declined to comment on the matter, but did confirm that it is obligatory for all women to wear high-heels to red-carpet screenings.”

Stöckelstulpen. Foto: SchspIN

Stiletto cuffs – in case of cobblestone pavement on the way to the red carpet. Photo: SchspIN

There is this thing with (in-)formal dress codes though. Of course it is perfectly alright to demand fancy clothes at a formal occasion – but to stretch the demands to a certain minimal height for heels seems somewhat exaggerated. In the reports on the incident it was stressed a number of times that the snubbed ladies were in their fifties. But this does not really matter at all, because smart shoes with high or flat heels should both be sufficient for the feet of old and young actresses, camerawomen, female directors and producers… and female members of the audience.

Of course there is a large number of women and maybe a small number of men that enjoy wearing high heels, are able to walk smoothly in them and feel alright. For many others they are simply part of a costume that has to be worn at public appearances, actresses have to wear them frequently when working in front of the camera, no matter how pleasant and healthy or unhealthy they appear to be – this just being a small one in a number of physical restrictions and changes that acting people take on for their character, like having their hair cut or died, growing a beard, losing or putting on lots of weight. Nevertheless it was with some discomfort that I read about Lily James in the latest CINDERELLA-film where she had to lose weight, wear a very tight corset so that she could only eat fluids, not because she was playing someone dying of AIDS, an anorexic or malnourished prisoner. Because she was embodying a female ideal with extra slender waist in a family film? But that would be a topic for another day.

Tipps on Clothing for Business Women

Here are some thoughts on waht women should and should not wear by image consultant Katharina Starley from an article published May 18 in Manager-Magazin with the title „How much Cleavage is Too Much?“ (sorry, the text is in German)

 “If your male business partners and colleagues appear slightly lacking in concentration this may have to do with a revealing cleavage – at least if you are a business woman. Did you ever get this impression? Then it is high time for you to check your amount of feminine impulses.“ and “Even though women along with their qualities are sought after, physical and professional assets should be carefully separated. They not only distract from the other but also they practically contaminate any supoosed competence before a single word is spoken between business contacts.“

I don’t quite get why she writes “Even though“ but let’s continue. Close-fitting shirts and transparent fabrics are disadvised („wear a waistcoat or a jacket on top“), and regarding cleavage she says: “If only that flat part of the hollow between the breasts is visible then you are on the safe side, but as soon as the soft texture becomes visible then it is sensually stimulating. So if a respectable cleavage is what you are after, then go by this rule: soft breast tissue stays covered up and only be hinted at the most.“
Starlay ends her text thus: “Elegance can only arise if you don’t have to worry about delivering more female „information“ than you would like.“
Again, what she is writing about „female information“ I don’t get, but even more than that I am astonished by the picture she paints of men in the business world, and also how different people (men) seem to react to dressed females in different industries.

The 60th Eurovision Song Contest 2015

At the time of Cannes film festival this year’s Eurosivions Song Contest was held in Vienna. How did the women and men dress that performed the songs, moderated the show or announced the points from the 40 or so countries? Here you can see a quick run through all 27 songs of the ESC 2015 grand finale. The men in long sleeves, quite a few in shirt, jacket and tie. Many women wore long dresses, some with transparent elements, some with a long slash so that a whole leg was visible, a large number of the dresses hat an XXL-neckline going down to the waist. (Two or three participants performing their songs bare-footed can probably not be taken as a protest against the high-heels-policy at Cannes).
Did these women „contaminate their competence“? Or were they simply wearing the present work clothes of women in the arts, on a red carpet or a pop music stage that demand a bit of sexiness? As opposed to men, who are not expected to wear uncomfortable shoes or show a lot naked skin – which is an advantage on the red carpet of Berlinale film festival in early February for one. If they should have a chubby waistline they can easily conceal it with layers of clothes: a shirt, maybe a cummerbund, and a dinner jacket. This is not possible for the women because their dresses tend (or have) to be close-fit.

What’s a little crazy is that the media and the public seem to be very interested in the clothes women wear on the red carpet or on a stage, but at the same time there is a large interest or even lust for blunders and styling mistakes, photographers compete for the best photo of female breasts, female nipples, either by waiting for the celebraties getting out of a car or bending forward, or by taking photos from the side through a wide armhole of the dress. For a photo of some pounds on a hip or the fringe of knickers being visible through the fabric of a dress, or photos of the opposite, wide clothes or dresses that had been worn publically already.
All this does not really only sound like nicely celebrating in smart clothes but more like some sort of pressure as well. I hope that the actresses, female directors and others at least get paid well for advertising the work of fashion designers – this could be a small compensation since they are often paid less than their male colleagues. But as far as I heard it does not go beyond ,they get free clothes for the day’.

The Press Conference for SICARIO at Cannes

From time to time an actress will criticise in public that she is frequently asked „whose dress are you wearing?“ on a red carpet. At the same time she will be playing along in the dress-game. Maybe because there is no way out.
In a way it was similar with actress Emily Blunt, who addressed the issue of Cannes’ high heel policy in the press conference for her competition film SICARIO. “I think everyone should wear flats, to be honest. We shouldn’t wear high heels anymore. That’s just my point of view I prefer to wear  Converse sneakers. That’s very disappointing.”
She was quoted like this a lot, e.g. by the Washington Post or Female First.
When she walked the red carpet it was in high heels after all (click!) – but she changed into flat shoes at the after film party, or at least this is how the story goes.
By the way, the Guardian or Screen Daily left out that bit about the Converse sneakers and completed the final sentence instead, so what she is saying about disappointment becomes more clear: “Everyone should wear flats, to be honest. We shouldn’t wear high heels. That’s very disappointing, just when you kind of think there are these new waves of equality.”
The way people deal with quotes is a topic for another day, but there is another interesting bit that went on at the SICARIO press conference. This film is a drug war thriller, and Emily Blunt plays FBI agent Kate Marcy. Director Denis Villeneuve confirmed at the press conference that “screenwriter Taylor Sheridan had been asked, before he came aboard the project, to change the gender of the lead role. When I got involved, the script was as it is, and I embraced it, as did [producers] Black Label and Thunder Road. But the pressure came before, and these guys had the guts to keep it as it was.” Unfortunately it is not clear from the (Guardian) article who the people putting pressure on the writer had been.

One other aspect was raised further down in the article:

It was also pointed out that Blunt’s character is the only female character of any substance, and has no dialogue with any other women in the film, meaning it would comprehensively flunk the Bechdel test. Blunt implied that Macy’s experience as an female agent is analogous to women’s experience in the film industry – “she is trying to survive in a predominately male-driven profession”.

This statement is somewhat moved into the background when basically unimportant trivia like the actress’s dress or her 15 years older boyfriend are elaborately discussed.

Age – Same old Story?

On May 20, 37-year-old US American actress Maggie Gyllenhaal was quoted in The Wrap, telling how she had been rejected for a part on grounds that she was too old to play the love-interest of a 55-year-old. Another headline on age – from an older article though (The Sunday Times, 22. Feb. 2015): Monica Bellucci (50) was cast as new Bond Girl – or rather Bond Lady – by director Sam Mendes opposite Daniel Craig. Ok, not on her own, there are two more classical bondgirls in the film: Léa Seydoux and Stephanie Sigman, who are in their late twenties. Gyllenhaal first though she was to be the new M, replacing Judy Dench.

Perfect Teeth?

 I like the English expression “long in the tooth” for old. So it seems quite appropiate to end this article with a little anecdote from my recent to my dentist, where I got a dental crown for tooth 1 7 (at least that’s the German ,name’ – top right side, 2nd from the end, or 7th from the front). For such an occasion a dental cast of my teeth was made.

Zaehne

A shark, a puffer fish, a dental cast. Photo: SchspIN

My teeth are not classically even proportioned, which I don’t really mind, but which is disadvantageous for being cast in a commercial for example. In feature films I always notice the beautiful sets of teeth of the leading cast. But Jürgen Vogel! (One of Germany’s top actors, who has imperfect teeth – photo click!) Yes. Jürgen Vogel. Or in the olden days: Terry-Thomas (photo click!). It was interesting to listen to my dentist as she listed celebraties with bad teeth, as a professional specialist she looks differently at people’s mouths, she knows who had had their teeth done and how (David Bowie) and who had not (Freddy Mercury), who had their teeth bleached or capped, who had complete ,Hollywood dentures’ (a former dentist of mine called that piano keys teeth). She did not know of many actresses with imperfect teeth, actually the only one she mentioned was Helga Feddersen (who had her teeth done in later years: beforeafter).
I am not against capping teeth, or dental braces and such. But imperfection, the slightly irregular tooth lines, will they disappear from the screens completely one day? Why do the good guys and gals never have irregular teeth?

By the way, I got the little puffer fish in the photo from my dentist, because I had been very brave despite long grinding of the tooth and those moments of “this is just a little air to dry the tooth”. And the shark was a present in a fashion shop in Belrin, where I bought something to wear for the Berlinale International Film Festival Berlin – which brings us back to the beginning, and Cannes’ red carpet and high heels.

They say about Ginger Rogers that she danced the same steps as Fred Astaire, only backwards and in heels. This is not quite true of course, but it’s a nice anecdote. Another nice thing is this short scene from the film SWING TIME (1936), where Fred Astaire sings “The Way You Look Tonight” for Ginger Rogers, who is listening to him dressed in slacks, a sort of house robe and shoes with medium heels – and with beaten egg whites shampoo on her head.

One Comment