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Gedanken einer Schauspielerin

Methodik

Anmerkungen zur Methodik

Bitte auch lesen Methodik: Schäfchen Zählen ist leicht (6.1.17)

n diesem Blog schreibe ich u.a. über den Anteil weiblicher Filmschaffender vor und hinter der Kamera (Besetzung und Crew). Die erstellten Statistiken können allerdings nur Trends aufzeigen, da das für die Auswertungen zur Verfügung stehende Datenmaterial uneinheitlich ist.

In den meisten Fällen verwende ich öffentlich zugängliche Besetzungs- und Crewlisten. Wenn es eine Quelle für alle in einem Eintrag verglichenen Filme gibt ist das natürlich ideal, aber leider selten. Ansonsten nutze ich die Daten von filmportal, crew united, die offiziellen Webseiten der Filme (die idR aber nur die Hauptrollen enthalten und kaum Angaben über die Crewmitglieder), die Datenbank IMDb, und Webseiten der Produktionsfirmen o.ä. (Beispiel: Quelle der 2012er-„Tatorte“-Auswertung war die ARD-Tatort-Webseite) sowie den Wikipediaeintrag zu einem Film.

Die Besetzungslisten unterscheiden nicht einwandfrei zwischen Haupt- und Nebenrollen, auch die Reihenfolge und Anzahl der aufgeführten Rollen unterliegen oft einem nicht nachvollziehbaren Prinzip.

Bei den Crews betrachte ich die 10 Gewerke Regie, Drehbuch, Produzent/in, Kamera, Ton, Szenenbild, Kostümbild, Maskenbild, Schnitt und Besetzung, oder einen Teil davon (6-Gewerke-Check = Regie, Drehbuch, Produzent/in, Kamera, Ton und Schnitt). Leider sind in den genannten Datenbanken die Angaben hierzu nicht immer vollständig und auch nicht immer gleich.
In einigen Gewerken werden mehrere Hauptverantwortliche genannt – z.B. bei den Produzent/innen oder beim Maskenbild – in anderen ist üblicherweise nur eine Person zuständig – u.a. Regie, Schnitt, Casting – aber selbst da gibt es Ausnahmen.

Als Beispiel die Nominierungen für „Beste Regie“ zum Deutschen Filmpreis 2013:

Jan Ole Gerster für OH BOY
Margarethe von Trotta für HANNAH ARENDT
Lana Wachowski, Andy Wachowski, Tom Tykwer für CLOUD ATLAS

Ich las bei Twitter die Meldung „Zwei Regisseurinnen nominiert“, was natürlich stimmt. Aber ohne die Bezugsgrößen (wie viele Filme, wie viele beteiligte Regisseur/innen) sagt das noch nicht so viel aus, deshalb sind prozentuale Darstellungen vermutlich sinnvoller. Und auch da gibt es mehrere Möglichkeiten

Modell A – die reine Frauenbeteiligung
Oh Boy bekommt eine 0, Hannah Arendt und Cloud Atlas jeweils eine 1.
Frauenanteil gesamt: 66,7 %  (in 2 von 3 Filmen war eine Regisseurin beteiligt)

Modell B – die weibliche Alleinverantwortung,
Oh Boy bekommt eine 0,  Hannah Arendt eine 1 und Cloud Atlas eine 0..
Frauenanteil gesamt: 33,3 % (in einem von 3 Filmen war eine Regisseurin alleinverantwortlich)

Modell C – der 6-Gewerke-Check – wertet die prozentuale Beteiligung
von insgesamt 5 beteiligten Regisseur/innen waren 2 Frauen  
Frauenanteil gesamt: 40 % 

Das ist keine Zahlenklauberei, sondern wirkt sich in den Statistiken deutlich aus, wie die folgende Abbildung zeigt.  In ihr werden die 3 Modelle gegenübergestellt: die prozentualen Frauenanteile in den 6 Gewerken Regie, Drehbuch, Produzent/in, Kamera, Ton und Schnitt für die je 6 Nominierungen in der Kategorie „Bester Film“ 2010 bis 2013.Methode_3LolaGrafik C zeigt den von mir präferierten „6-Gewerke-Check“: dargestellt wird der Anteil von Frauen an den insgesamt Genannten in einer Rubrik.

Ansonsten gilt: Dies ist eine Blogarbeit, keine Dokarbeit.

 

 

2 Kommentare

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