SchspIN

Gedanken einer Schauspielerin

Frage Dich: Was würde DRadio Kultur machen? – Ask yourself: What would DRadio Kultur do?

English Version follows German.

In letzter Zeit habe ich öfter gehört, es würde an den Redakteurinnen liegen, dass so wenig Regisseurinnen im deutschen Fernsehen arbeiten. Belastbare Zahlen dazu habe ich noch nicht gefunden, allerdings, wenn die Redakteur*innen entscheiden, wer Regie führt, dann muss es angesichts der niedrigen Frauenanteile im Regiebereich generell zumindest auch an den Männern liegen. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.
Heute geht es um die Arbeit einer – rein weiblich besetzten – Radioredaktion, deren Sendungen in den letzten 2 ½ Jahre eine gewisse Frauenblindheit (s.u.) vermuten lassen.
Der Artikel ist etwas umfangreicher geworden – zur Zusammenfassung gibt es am Ende die Abbildungen noch mal als Galerie.

Frauenblindheit Deutschlandradio Kultur

Ein vorläufiger Tiefpunkt wurde im Mai erreicht.

Das öffentlich-rechtliche Negativbeispiel IM GESPRÄCH MIT HÖRERN

In dem Film HOLIDAY (George Cukor, 1938 – deutscher Titel DIE SCHWESTER DER BRAUT) sagt Johnny Case (gespielt von Cary Grant)  zu Linda (Katharine Hepburn):

 When I find myself in a position like this, I ask myself what would General Motors do? And then I do the opposite! (Wenn ich in so einer Situation bin frage ich mich, was würde General Motors machen? Und dann mach ich das Gegenteil!)

Das ist sicher nicht das erste Mal, dass die Formulierung „Was würde Person X machen, und dann mach ich das Gegenteil“ in einem Film vorkommt, genaugenommen ist auch HOLIDAY (basierend auf dem Theaterstück HOLIDAY von Philip Barry aus dem Jahr 1928) ein Remake. Bereits 1930 hatte Edward H. Griffith die Geschichte verfilmt, und lustigerweise spielte Edward Everett Horton – der in vielen Filmen mit Cary Grant und Katharine Hepburn aber auch beispielsweise Ginger Rogers und Fred Astaire markante Nebenrollen übernahm – in beiden Filmversionen Nick Potter, den besten Freund von Johnny Case.
Die Figur Linda (gespielt von Katharine Hepburn) basiert in Teilen auf Gertrude Sanford Legendre (1902-2000), einer US-amerikanischen Dame der Gesellschaft, die im 2. Weltkrieg als Spionin tätig war, auf Großwildjagd ging, Umweltschützerin, Plantagenbesitzerin und Forscherin war und an Expeditionen teilnahm.

Aber tatsächlich wollte ich nur herausfinden, wer das Drehbuch für HOLIDAY geschrieben hat, um für das o.g. Zitat die vollständige Quelle anzugeben: das waren Donald Ogden Stewart und Sidney Buchman, die später auf der unrühmlichen Hollywood-Schwarzen Liste des Komitees für Unamerikanische Umtriebe standen.
Und damit zurück zum heutigen Thema, der Radiosendung FEUILLETON – IM GESPRÄCH MIT HÖRERN von Deutschlandradio Kultur, die jeden Samstag zwischen 9 und 11 Uhr gesendet wird. Es gibt eine/n Moderator*in und ein bis zwei Gäste zu einem mehr oder weniger aktuellen Thema, und Hörer*innen können sich per Anruf, Email oder soziale Netzwerke an der Diskussion beteiligen.

Die Gäste von IM GESPRÄCH MIT HÖRERN – Auswertung von 2 1/2 Jahren

Was wir sehen (bzw. hören) ist alarmierend. 2013, 2014 und im ersten Halbjahr 2015 waren mehr als die Hälfte der Sendungen ohne weibliche Gäste, Tendenz steigend. Im Gegensatz dazu waren in weniger als 10 % der Sendungen keine Männer eingeladen. Der Anteil der Sendungen mit nur einem Gast nimmt leicht zu (aktuell ungefähr ein Drittel). Das erste Halbjahr 2015 zeigt eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Allerdings bleibt, wenn ich die Werte bis einschließlich der 32. Sendung vom 8.8. berücksichtige, eine deutlich negative Bilanz: 22,0 % Männer, 78,0 % Frauen als Gäste, Sendungen ohne Frauen 65,4 %, ohne Männer 7,7 %.

Die Moderation der Sendung

War 2013 und 2014 die Moderation der Sendung noch paritätisch, saß im ersten Halbjahr 2015 nur noch in jeder vierten (!) Sendung eine Moderatorin am Mikrofon. Klaus Pokatzky, der im Juli 2014 in die Moderationsrunde kam, hat 2015 bereits die Hälfte der Sendungen moderiert. Pokatzky ist ungefähr Anfang 60, fällt regelmäßig anrufenden Hörer*innen abrupt ins Wort (falls das die anderen Moderator*innen auch machen,  dann auf jeden Fall unauffälliger), er ist derjenige, der am meisten von sich spricht und mit Sprüchen auffällt wie „Europäer und ich muss jetzt auch sagen Europäerinnen, weil mich die EU sonst wahrscheinlich wegen irgendeiner Transgendervorschrift rügen wird.“ (18.7.15).

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Themen der Sendung

Dass die Redakteurinnen keinen Blick für Frauen haben zeigt sich nicht nur bei der Gäste- sondern auch bei der Themenwahl. Zwei Beispiele:
Am 8.3. war Internationaler Frauentag. Zwei Tage zuvor hatte der Bundestag die 30 %-Genderquote für Aufsichtsräte der Top 100 Dax-Unternehmen beschlossen. War das Thema in der Sendung vom 7.3.? Nein. Da ging es um „Impfen ja oder nein“ mit zwei männlichen Gästen.

Die Frauenquote / Genderquote wurde weder 2013, noch 2014 noch bislang 2015 (Stand Anfang August) in der Sendung und mit Hörer*innen diskutiert.
Am 20. März war Equal Pay Day, Frauen verdienen in Deutschland immer noch deutlich weniger als Männer. War dies Thema in der Sendung vom 21.3.15? Nein. Stattdessen hieß es „Was ist Intelligenz?“, ein männlicher Gast saß im Studio.

Ungleiche Bezahlung, die Lohnlücke / Gender Pay Gap war weder 2013, noch 2014 noch bislang 2015 Thema in der Sendung.

Das ,klassische’ Frauenthema Familie war bislang 3 x in der Sendung: am 16.2.2013 Thema („Was mus sich ändern in der Familienpolitik?“ 2 F), am 2.11.13 („Getrennt leben – gemeinsam erziehen“ 1 F 1 M) und zuletzt vor 1,5 Jahren am 15.2.14 („Kinder und Karriere und Liebe und… Der aufreibende Spagat zwischen Familie und Beruf“ 1 F 1 M). Oder 4 x, wenn wir Reproduktionsmedizin dazuzählen (29.3.14, 2 M). Wobei ich es bei diesem Thema doppelt seltsam finde, dass keine Frau in der Sendung war.

Die nächste Abbildung zeigt die Themen aller Sendungen aus den Jahren 2013, 2014 und 2015 (bis einschließlich 8. August), zu denen nur Männer eingeladen waren:

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DRadio Kultur: Themen der Sendungen ohne Expertinnen: 2013 – 8.8.2015

Manche Themen sind einmalig, einige kommen mehrfach vor.
Recht dominant ist Medizin, allein 2014 gab es 10 Sendungen mit Themen von Medizinethik über Allergien und Organspende bis hin zu Vitaminpräparaten, davon alleine fünf Sendungen im September und Oktober. Tod und Sterben waren 2013 und 2014 Thema („Begleitung auf dem letzten Weg“ / „Jeder Tod hat seine eigene Geschichte, zu Hause sterben“). Expert*innen waren 1 Palliativ-Mediziner, 1 Palliativ-Medizinerin, 1 Gesundheitspolitiker und 1 Schriftsteller. In Hospitzen arbeiten 90 % Frauen, und auch die Sterbebegleitung zu Hause ist überwiegend Frauensache. Vielleicht wird ja 2015, falls das Thema wieder in die Sendung kommt, eine Hospitzmitarbeiterin eingeladen.

Dann gibt es Wiederkehrendes wie die jährliche Vogelzählung, zu der immer Lars Lachmann (NABU) mit einem wechselnden männlichen Co-Gast eigeladen wird. Eine/ Vertreter/in vom NABU in der Sendung macht natürlich Sinn, da der NABU gemeinsam mit dem LBV (Landesbund für Vogelschutz) die jährliche Vogelzählung Stunde der Gartenvögel organisiert. Einen Grund das Thema in reinen Männerrunden zu behandeln finde ich allerdings nicht.

Und als drittes Beispiel Filme: 2014 und 2015 stand im Februar während der Berlinale jeweils „Filme, die man gesehen haben muss“ im Programm. 2014 hatte Moderatorin Gisela Steinhauer DRadio-Filmkritiker Hans-Ulrich Pönack (Jg. 1946) und Regisseur / Drehbuchautor Aron Lehmann (Jg.1981) zu Gast. 2015 war Pönack wieder – diesmal alleine – eingeladen. Das ist schwer nachvollziehbar, weil seine all-time-Lieblingskinofilme sich vermutlich im Laufe eines Jahres nicht grundsätzlich geändert haben dürften. Warum wird den Hörer*innen keine Abwechslung, keine andere Perspektive geboten? Warum nicht eine der DRadio-Filmkritikerinnen in die Sendung holen, z.B. Anke Leweke oder Noemi Schneider, und als zweites z.B. eine Studentin / einen Studenten von Film, Regie, Kamera oder Medienwissenschaften?

Abschließend noch die Themen, zu denen nur weibliche Gäste in der Sendung waren:

  • 2013: Prostitution (2 F), Kränkungen (1 F), Stadt oder Land (2 F), Allergien (1 F), Familienpolitik (2 F)
  • 2014: Meeresforschung (1 F)
  • 2015: Selbstzweifel (1 F), Plastikmüll (2 F)

Die Titel werden übrigens nach wie vor meistens nicht genderneutral formuliert.

Das Alter der Gäste

Ich habe für 2014 und das erste Halbjahr 2015 das Alter der Gäste ausgewertet. Die Statistik ist nicht vollständig (siehe die Spalte kA = keine Angabe), da ich nicht alle Geburtsdaten recherchieren konnte. Als Alter wird das am 1.1. des jeweiligen Jahres angegeben, in 5-Jahres-Gruppen (z.B. 40 = 36 bis 40).
Zwei Dinge fallen auf: es wurden sehr wenig Gäste eingeladen, die jünger als 36 Jahre alt sind, und es gab sehr viele Gäste jenseits des Rentenalters. Warum ist es nicht durchmischter? Junge und Alte können verschiedene Sichtweisen und Erfahrungen einbringen, genau wie Frauen und Männer.
Ein Gast der Sendung, den ich anrief, um sein Alter zu erfahren (36), vermutete, dass die Altersverteilung mit der Zielgruppe der Sendung zusammenhängen könne. Das ist eine Möglichkeit. Wobei ich mich frage, ob beispielsweise ältere Hörer*innen wirklich nicht gerne auch jüngeren Expert*innen zuhören möchten? Und auch die Henne-Ei-Frage drängt sich auf: wird die Sendung für die Zielgruppe gemacht und hat sich eine Zielgruppe herausgebildet, weil die Seindung so ist wie sie ist? Aber das ist eine Frage für einen anderen Tag.

 Die Professoren

Die Überschrift deutet es bereits an: Professoren spielen eine besondere Rolle unter den Gästen der Sendung. Die folgenden beiden Abbildungen zeigen, wie viele aktive und emeritierte Professor*innen in die Sendung eingeladen wurden. Die Anzahl der Professoren ist größer als die aller weiblichen Gäste.

Die Redaktion der Sendung

Frauen als Expertinnen – und somit auch als potenzielle Vorbilder – kommen sehr selten vor, nicht nur in der Samstagssendung IM GESPRÄCH, sondern auch in Talk-Shows, auf den Podien von Konferenzen und in Dokumentarfilmen. Männer erklären die Welt, Männer geben die Expertise, Männer erleben etwas.
Und daran stören sich immer mehr Menschen. So sagte Torsten Körner in seiner Besprechung der Dokumentation DIE INSEL über Westberlin zu Zeiten der Mauer (Deutschlandradio Kultur, 21.10.14):

Mir hat im Rückblick noch gefehlt, wir haben ungefähr ich schätze jetzt mal 16, 17, 18 Gesprächspartner, davon sind 3 Frauen. Also mir hätte im Rückblick auch eher ein Blick aus der weiblichen Perspektive behagt, ich hätte gerne auch mal einen Ostberliner gehabt, der auf die Westberliner City guckt, denn es kommen fast ausschließlich Westberliner zum Erzählen, zum Berichten, und n paar Amerikaner.

Ich habe letztes Jahr mit der Redakteurin der Sendung, Susanne Schröder, telefoniert (Im Gespräch mit Männern vom 14. August 2014); sie versicherte mir sehr glaubhaft, dass sie wirklich gerne mehr Frauen in der Sendung hätten.
Nur, seit dem ist die Situation eher noch schlechter geworden. Und das, obwohl zu wenig Frauen in Talkshows, auf Podien, bei Konferenzen breit diskutiert wird, die Speakerinnen-Datenbank Speakerinnen.org gegründet wurde und natürlich auch über Suchmaschinen viel leichter Exptertinnen gefunden werden können. In dem genannten Blogartikel hatte ich die Ergebnisse einer ersten, nicht-aufwändigen Suche veröffentlicht, mit der ich für die reinen Männerrunde-Themen der IM GESPRÄCH-Sendungen Expertinnen fand, die bereit waren, an einem Sonnabend Vormittag in die Sendung zu kommen. Warum schaffen das die Redakteurinnen der Sendung nicht?

  • Kann es sein, dass sie die falschen Netzwerke haben?
  • Kann es sein, dass ihre Kartei zu einseitig ist?
  • Kann es sein, dass es ihnen die Neugier und die Kreativität beim Suchen fehlt?
  • Kann es sein, dass ihnen das Ausmaß der Misere gar nicht bewusst ist, weil sie selber kein Monitoring der Gäste in Bezug auf Geschlecht und Alter und auf die Themen machen?

Ich schickte den genannten Blogtext an die Redaktion von IM GESPRÄCH und hoffte auf eine Stellungnahme. Dies ist die Antwort des Hörerservices von Deutschlandradio Kultur:

Vonseiten des Hörerservice habe ich mit der zuständigen Redaktion Rücksprache gehalten und dort erfahren, dass es bereits ein Telefonat zwischen Ihnen und der verantwortlichen Redakteurin gegeben haben soll, in dem sie ausführlich auf die von Ihnen vorgebrachte Kritik eingegangen sei. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns vor diesem Hintergrund nicht abermals dazu äußern. Nur soviel: Ihre Zählung bezieht sich allem Anschein nach nur auf die Samstagausgabe von ‚Im Gespräch‘. Seit unserer Programmreform im Juni dieses Jahres gibt es jedoch auch von Montag bis Freitag jeden Morgen ein ‚Gespräch‘. Wenn Sie diese Ausgaben in Ihre Aufstellung mithinzunehmen, werden Sie am Ende gewiss befriedigt feststellen, dass das Verhältnis von weiblichen und männlichen Studiogästen ziemlich ausgeglichen ist. Die Redaktion der Sendung ‚Im Gespräch‘ liegt übrigens ganz in weiblicher Hand. Dies nur zu Ihrer Information. 
Bleiben Sie uns gewogen!
Mit freundlichen Grüßen
Deutschlandradio Hörerservice

Ja, meine Auswertungen beziehen die Werktagssendungen nicht mit ein. Aus gutem Grund. Sie haben zwar einen ähnlichen Titel, aber sind aber im Grund ein völlig anderes Format. Sie dauern nur 60 Minuten, es ist immer nur ein Gast im Studio, und es wird ein Interview mit dieser Person geführt, keine Diskussion eines Themas, schon gar nicht unter Einbeziehung der Hörer*innen.
Schade, dass die Redaktion meinen Artikel nicht kommentieren wollte. Ich hatte tatsächlich gehofft, sie freuen sich über die vielen interessanten Expertinnen, die ich zu Sendungsthemen gefunden hatte. Na gut, „freuen“ war vielleicht eine etwas überzogene Erwartung.

Ausblick

IM GESPRÄCH ist gebührenfinanziert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, für Information und Unterhaltung zu sorgen sowie zur Meinungsbildung beizutragen. Und da sind Einseitigkeit und Frauenblindheit eher kontraproduktiv. Etwas ähnliches sagte vor zwei Jahren übrigens auch Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul

Es kann vernünftigerweise nicht bestritten werden, dass Männer der Welt mit einer genderspezifischen Sichtweise begegnen. Wir Männer sollten uns dessen auch bewusst sein. Genauso haben Frauen ihre genderspezifischen Erfahrungen und Sichtweisen. Und das heißt, nur in einer annähernd ausbalancierten Beachtung beider Erfahrungsperspektiven können wir die Realität auch zumindest annähernd adäquat abbilden.  (Quelle)

Ich werde meine aktuellen Auswertungen wieder an Redakteurin Susanne Schröder schicken. Außerdem an den Intendanten Dr. Willi Steul, die Frauenbeauftragte Ulrike Stengel und den Vorsitzenden des DRadio-Hörfunkrats Frank Schildt.
Etwaige Antworten werde ich hier veröffentlichen.

Passende Literatur

 

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English Version

Lately I have heard quite a few people saying that it is the female comissioning editors’ fault so few women directors are working in German television. I have not found any reliable data to support this, but if the appallingly low figures for women directors are anything to go by, then it must be at least also the men’s fault. But that is a topic for another day.
Today’s text is about a public radio show, run by an all female editorial staff, and 2 1/2 years of its weekly programme – which appear to represent a certain type of woman blindness.

This article is a bit on the extensive side – at the end you will find all figures in a gallery.

Ask yourself: What would DRadio Kultur do? And then…

In the film HOLIDAY (1938, directed by George Cukor) Cary Grant’s character Johnny Case at one point says to Katharine Hepburn’s Linda:

When I find myself in a position like this, I ask myself what would General Motors do? And then I do the opposite!

This won’t have been the first time that the expression “ask what would X do, so I will do the opposite” was used in a film, actually, the film HOLIDAY (based on the play HOLIDAY by Philip Barry from 1928) is a remake itself. Already in 1930 Edward H. Griffith had made a film of this story, and incidentally the actor Edward Everett Horton – who played a number of distinct supporting roles to Cary Grant and Katharine Hepburn as well as to Ginger Rogers and Fred Astaire – was cast as Johnny Case’s best friend Nick Potter in both the 1930 and the 1938 film version. The character Linda (played by Katharine Hepburn) is based partially on Gertrude Sanford Legendre (b 1902, d. 2000), a US-American socialite who was active as a spy in WWII, she was also a big-game hunter, environmentalist, owner of a plantation and she took part in expeditions.
Actually I only wanted to find out who wrote the script for HOLIDAY to give a proper source to the quote, it were Donald Ogden Stewart and Sidney Buchman, who a few years later were added to the infamous Hollywood blacklist of the in the 1940s / 1950s by the House Un-American Activities Committee.

But now back to today’s topic, the radio show “FEUILLETON – CONVERSATIONS WITH LISTENERS” of Deutschlandradio Kultur that is broadcast every saturday between 9 and 11 a.m. The show has a host and one or two guests, who discuss a more or less current topic, and listeners can participate by calling in, sending emails or using social media platforms.

The Guests: Looking back on 2 1/2 years of CONVERSATIONS

What we see (or rather: hear) is quite alarming. 2013, 2014 and in the first half of 2015 more than half the show had no female guests. On the other hand, only 10 % were without men. About a third had only one guest. In general, the first half of 2015 shows an improvement over 2014. But still the balance is quite negative, for now, considering all shows up to Aug 8, 2015 has 22,0 % male and 78,0 % female guests, 65,4 % of the shows were without women and 7,7 % without men.

The Hosts

In 2013 and 2014 there was roughly the same number of female and male hosts. In the first six months of 2015 this changed drastically, only every fourth (!) show had a female host behind the microphone. Klaus Pokatzky, who joined the programme in July 2014, has already hosted half the shows in 2015. Pokatzky is roughly in his early 60s, he is known for interrupting calling listeners quite abruptly regularly (should the other hosts also interrupt, they at least do it more low-key) and he speaks more about himself than his colleagues do, so a change in tone.

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The Topics

How rarely the editors of the show have women on their agenda we can not only deduce from the guest lists but also from the choice of topics. Two Examples:
March 8 is International Women’s Day. On March 6, 2015 the German parliament (Bundestag) passed the law for a 30 % gender quota for the boards of the top 100 companies. Was this the topic in CONVERSATIONS on March 7? No. Instead, they discussed VACCINATIONS, YES OR NO with two male guests.
A Quota for Women has not been topic in 2013, 2014 or 2015 in any context.
March 20 2015 was Equal Pay Day, in Germany women still earn considerably less than men. Was this topic in the show on March 21? No. Instead: WHAT IS INTELLIGENCE? One male guest.
Unequal Pay and the Gender Pay Gap have not been topic in 2013, 2014 or 2015.

The ,classical’ women’s topic Family was 3 times on the show: on Feb 16, 2013 (“What must be changed about family policy’, 2 F), on Nov 2, 2013 (“Living separetely – and bringing up the children together” 1 F 1 M) and on Feb 2, 2014 (“Children and career and love and… the difficult balancing act between family and job” 1 F 1 M). Or maybe 4 times, when we count “Reproductive medicine” as a family topic as well (March 29, 2014). Actually, for this topic I find it double strange that there were no female guests on the show.

The next diagram shows all topics from 2013, 2014 and 2015 (up to Aug 8) that had only male guests in the studio:

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The Ages of the Guests

For 2014 and the first six months of 2015 I have analized the ages of the guests. My statistics are incomplete (first column kA = keine Angabe, no data), because I could not find out all birth dates. For comparison I take the age a person was on January 1 of the year, and the ages are grouped in 5 years (e.g. 40 = 36 – 40 yrs).
Two things are remarkable: very few guests younger than 36 years were on the show, as opposed to a great number of guests from retiment age groups. Why is the overall guest list for the 1,5 years not more diverse? Young and old people can bring different and interesting opinions and experiences into the programme, just as women and men can.
One expert on the show, whom I called to find out his age (36) had the theory that the imbalance in favour of older guests might be connected to the target group of the programme. That is possible. Although I ask myself if e.g. older listeners really don’t like listening to younger experts as well? And the Chicken-or-Egg question must also be asked: Is the show design to fit the target group or does the show form its target group through its topics and guests? But that is a question for another day.

Professors

Yes, Professors play a big part on the show. The next two diagrams show, how many active and retired professors had been invited as experts. There were more male professors on the show than female guests.

The Makers of the Show

Women not being visible as experts – and as potential role models – is not only a problem occuring in CONVERSATIONS, we also have it in TV talk-shows, on the panel of conferences and in documentaries for example. Men explain the world, men are the experts, men live the life.
More and more people are irritated by this. As an example: journalist Torsten Körner said in his review of the documentary DIE INSEL / THE ISLAND about West Berlin during the times of the Wall (Deutschlandradio Kultur, 21. Oct.14):

Looking back something is missing in this film. There were round about 16, 17, 18 interview partners of which only 3 were women. In retrospect I would have appreciated the female perspective, and also some East Berlin people looking at the City of West Berlin. In the film it is only West Berlin people and a few US Americans…

A year ago I spoke with editorial head of CONVERSATIONS Susanne Schröder on the phone (It’s a Men’s Radio World? 14. Aug. 14); she convinced me that she really would like to have more women on the show.
But if anything, the situation has deteriorated since then. And this despite “too few women in talk-shows, on panels, at conferences” are broadly being discussed, despite the founding of the database Speakerinnen (she-speakers) Speakerinnen.org, and also despite us living in the digital age where it is much easier to find female experts via the internet. In the blog text mentioned just now I published the results of a first, not too extensive search, where I found female experts for the radio shows and topics, that had only men in the studio. Women who are ready to appear on the radio show on a saturday morning. Why are the editors of the programme unable to succeed in a similar way?

  • Could it be that they have the wrong networks?
  • Could it be that their data base is too one-sided?
  • Could it be that they lack curiosity and creativity in their search for guests?
  • Could it be that they are not aware of the total extent of this miserable situation, because they don’t monitor their guests (gender, age) and topics?

I sent my text including suggestions for female experts to the makers of the show and waited for their comment. This is the answer I received from the Hörerservice / Listeners‘ Service:

On behalf of the listeners’ service I have been in contact with the editors of the programme and was told that person in charge had already spoken with you on the phone in great detail about the points you raised. Please understand that we won’t comment on the subject again. Let me just say this: apparently you have only been counting the guests of the Saturday show CONVERSATIONS. When reforming the Dkultur programme in June we also introduced a ,Conversation on weekdays. If you consider those shows as well you will certainly be satisfied to find out, that the ratio between female and male guests is quite even. And also: the editors of CONVERSATIONS are only women! This just as an information for you.

Indeed, my evaluations don’t include week-day shows, but for a good reason. They have a similar title but basically they are completely different. They are 60 min. long (instead of 2 hours on the Saturdays), they always have only one guest who is being interviewed on biographical questions or their latest book, – as opposed to the discussion of topics with the inclusion of listeners on Saturdays.
It is a pity that the editors have not commented on my article. I had actually hoped they would be happy about the many interesting female experts I had found for topics on the show. Oh well, “happy” is probably too strong a word.

Outlook

CONVERSATIONS is financed by public fees. Public radio has the obligation to provide information and to entertain, and to contribute to public opinion formation. And for that goal one-sidedness and blindness for women are counterproductive. The following quote by the chairman of Deutschlandradio, Dr. Willi Steul, is from 2013:

One cannot reasonably argue that men look upon the world with a gender specific perception. Therefore we men should always be aware of that. Also women have their gender specific experiences and perception. That means that only when regarding both perspectives in a roughly balanced manner are we able to picture reality in a roughly adequate way. (source)

I will send today’s article to the programmes chief editor Susanne Schröder. And also to Deutschlandradio chairman Dr. Willi Steul, to the radio’s women’s representative Ulrike Stengel and to the head of the broadcasting council Frank Schildt.
Should I get any answers I will publish them here.

Further Reading

In the German version I recommended 3 interesting articles that are unfortunately only in German. So I can give you just one sarcastic recommendation, the Gender Equity Tip Sheet which Bryan Gaensler posted on twitter.