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Gedanken einer Schauspielerin

Wer spricht im Radio?

Wer spricht im Radio?

Es gibt Spannenderes als immer nur Bananen zum Frühstück…

Der Verein ProQuote hat gerade neue Zahlen zur Männerquote in den Medien veröffentlicht: 98% Chefredakteure im Printbereich, 82% TV-Chefs, 78% Online-Chefredakteure, 54% Hörfunkchefredakteure.

Im Radio sieht es also noch am besten aus. ,Meine’ Samstagvormittagssendung  „Im Gespräch“ (Deutschlandradio Kultur) wird beispielsweise gleichermaßen von Frauen und Männern moderiert. Aber kaum geht es an die geladenen Gäste, findet sich leider schon wieder das 2:1-Verhältnis: doppelt so viele Männer wie Frauen sprechen als Fachleute zum Radiopublikum. Wie kommt das? Muss das sein? Und hat es irgendwelche Auswirkungen?

Samstag vormittags höre ich regelmäßig die Radiofeuilleton-Reihe „Im Gespräch“ vom Deutschlandradio Kultur (= DKultur). Die geht so: Ein oder (meistens) zwei Gäste werden als Expert/innen zum Thema der Sendung eingeladen, manchmal vertreten sie konträre Standpunkte, manchmal kommen sie einfach auch nur aus verschiedenen (Arbeits-)Bereichen und ergänzen sich. Dazu gibt es eine Moderatorin oder einen Moderator, und außerdem können sich die Hörer/innen per Telefon oder Email mit Fragen bzw. Anmerkungen am Gespräch beteiligen.
Die Themen und Diskussionen sind  (für mich) mal mehr mal weniger interessant, mal unterhaltlich, mal unerfreulich, wie das eben so ist.
In den letzten Wochen habe ich auf einmal den Eindruck, dass nur noch Männer zu Gast sind. Die letzte Expertin, an die ich mich erinnern kann, war (ausgerechnet!) eine zum Thema Umgang mit Kränkungen. So ein Eindruck kann natürlich oft täuschen, zumal ich ja nicht jede Woche einschalte, also habe ich gestern mal die letzten Sendungen ausgewertet, so weit zurück, wie es über die Webseite vom DRadio möglich war: 28 Sendungen vom 2. März bis zum 7. September.

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Die Moderation der Sendungen war 1:1 ausgeglichen, 14 x moderierte Dieter Kassel, und 14 x Gisela Steinhauer oder Susanne Führer. Bei den Gästen sieht es aber anders aus: insgesamt 14 weibliche stehen 35 männlichen gegenüber, ein Verhältnis von 1:2,5.

Und ja, mein Eindruck stimmte, in den letzten 12 Wochen – also vom 22.6. bis gestern – waren 18 Männer und nur 2 Frauen zu Gast. Eine sprach über den besagten Umgang mit Kränkungen, eine andere (gemeinsam mit einem männlichen Gast) über Gedichte schreiben und lesen.

Nur mal zum Vergleich: wenn ich die ersten 12 untersuchten Sendungen – also vom 2.3. bis zum 18.5. – betrachte, waren es immerhin 9 weibliche und 13 männliche Gäste. Eine Sendung hatte nur eine Expertin (Pollenalarm! Was tun gegen Allergien?), 3 Sendungen nur Experten (Die große Vogelschau, Der Euro, Wasser als Spekulationsobjekt), und zu allen übrigen Sendungen waren eine Expertin und ein Experte ins Studio geladen. (Ich sage „geladen“, das ist aber Spekulation. Wer tatsächlich als erste Wahl eingeladen wurde und vielleicht direkt oder kurzfristig absagte, weiß ich natürlich nicht.)

Natürlich soll es hier nicht um Erbsenzählerei gehen oder um eine Pflichtquote. Ich finde es nur interessant, auch einmal eine öffentlich-rechtliche Radiosendung unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit zu betrachten. „Hey, neulich hab ich im Radio das und das gelernt“, oder “Gerade gestern gab’s ne kontroverse Diskussion zu diesem Thema im Radio“ und so weiter und so fort. Und von wem lernen wir hier etwas? Von Männern, mehrheitlich.  Wessen Diskussionen hören wir? Die von Männern, mehrheitlich. Und Frauen bringen uns bei, wie wir mit Pollenflug und Kränkungen umgehen können (ok, das ist etwas vereinfacht). Es ist kein Problem, wenn es reine Männersendungen gibt, Aber immer wieder?

DKultur sagt zu seiner Gästeauswahl:

Wir führen keinerlei Statistik über das Geschlecht der Studiogäste, die wir zu unserer samstäglichen Sendung „Radiofeuilleton im Gespräch“ einladen. Die Gesprächspartner werden aufgrund Ihrer Komptenz für das jeweilige Thema ausgewählt, Geschlechterparität oder Quote spielen dabei ebensowenig eine Rolle wie bei den Hörern, die sich in der Sendung zu Wort melden.

Wenn das Geschlecht der Gäste egal ist, warum gibt es dann so ein deutliches Männerübergewicht? 1 : 2,5 unter’m Strich bei 28 Themen, die nicht unbedingt von einem notorischen Frauenmangel in Ausbildung und Praxis gekennzeichnet sind. Ist das bloß Zufall? Wenn es nicht funktioniert, dass bei der Suche nach kompetenten Gästen langfristig annähernd gleich viele kompetente Frauen wie Männer gefunden werden, stimmt vielleicht etwas an der Art, wie gesucht wird, nicht.

Die Gesprächssendung läuft Samstags zwischen 9 und 11 Uhr, ich habe sie schon oft beim Müesli-Frühstücken gehört. Jetzt stelle ich natürlich keine Statistik über die Früchte auf, die ich in mein Müesli schneide. Das Obst wird aufgrund seiner Eignung ausgewählt, nicht aufgrund einer Quote oder Früchteparität, die ich mal Abwechslung nennen möchte. Das führte lange dazu, dass ich immer Müesli mit Banane aß, allerhöchstens in Notfällen mal mit Apfel. Nichts gegen Bananen, die schmecken wirklich gut, und sind ja auch sehr geeignet und nahrhaft. Aber seit kurzem achte ich auf mehr Obstvielfalt: Müesli mit Johannisbeeren zum Beispiel! Oder mit Aprikosen, sehr lecker! Und das hat zu keiner Frühstücksverschlechterung geführt, im Gegenteil. Fazit: Ein Müesli muss nicht immer mit Banane sein.

DKultur ist ein öffentlich-rechtlicher Sender, finanziert von Rundfunkgebühren, mit einem gesellschaftlchen und kulturellen Auftrag. Und dieser Auftrag heißt vermutlich nicht: „Lasst in erster Linie Männer zu Wort kommen“ oder „Erweckt den Eindruck, dass Expertise Männersache ist“.

Nehmen wir einmal die IT-Themen der letzten Wochen, da gab es drei Sendungen zu Internet (7.9.), Datensicherheit (6.7.) und Big Data (29.6.) mit insgesamt 5 Gästen: einem Blogger, einem Medienrechtler, einem Informatiker, einem Soziologe und einem Politiker. Nur Männer. Hat DKultur wirklich keine kompetenten Gesprächspartnerinnen gefunden? Haben die Frauen alle abgesagt? Was war da los?

Der Sender ist in Berlin, und hier lebt und arbeitet beispielsweise Constanze Kurz. Sie ist Informatikerin, Autorin, Sprecherin vom Chaos Computer Club, sie wird regelmäßig als Sachverständige vor das  Bundesverfassungsgericht und Enquetekommissionen des Bundestags geladen, sie hat Ahnung von Vorratsdatenspeicherung, Staatstrojanern, Chips auf Ausweisen, Datenschutz und soziale Netzwerken, sie schreibt regelmäßig eine Zeitungskolumne (Aus dem Maschinenraum in der FAZ), hat mit Frank Rieger das Buch Die Datenfresser verfasst und und und, dazu ist sie sehr redewandt und witzig, – insofern habe ich bei Daten-/Internetthemen jedesmal erwartet, ihren Namen auf der Gästeliste zu hören (was Fans sich eben so wünschen…). Aber natürlich ist sie nicht die einzige Frau, auch nicht die einzige in Berlin, die Ahnung von IT hat, da gibt es z.B. die Bloggerin / Netzaktivistin Anne Roth, es gibt kompetente Frauen in den politischen Parteien, und und und. Ähnlich wird es auch bei den anderen Themen sein, es gibt nicht immer NUR kompetente Männer. Aber diese werden von DKultur wohl eher oder leichter gefunden.

Kompetenz und Qualifikation lassen sich nicht objektiv messen und sind manchmal schlicht Amsichtssache. Es gab Gäste, die ich richtig gut oder richtig ungeeignet für eine möglichst informative und breite Diskussion des jeweiligen Themas fand, völlig unabhängig vom Geschlecht. Aber wenn bei knapp 30 Themen von gesellschaftlicher Relevanz – egal ob wisschenschaftliches, politisches oder Alltagsthema – Frauen nur halb so oft wie Männer zu Wort kommen, was ist dann los?

Vor kurzem hörte ich im Radio (vielleicht war es sogar bei DKultur) den Verriss eines neuen Kinderbuches, ein Bilderbuch zu Arbeit und Berufen. In diesem Buch gehen die Männer ins Büro, auf die Baustelle, aufs Feld (Landwirtschaft), in die Gastonomie und mehr. Die Frauen sind Hausfrauen und Mütter. Ach nein, eine geht arbeiten, als Erzieherin.

Die Autor/innen des Bilderbuchs haben sicher keine Statistik über das Geschlecht der Figuren geführt, die in dem Buch vorkommen. Diese  wurden sicher aufgrund ihrer Kompetenz für die jeweilige Arbeit ausgewählt, Geschlechterparität oder Quote spielten dabei keine Rolle. Es ist vermutlich Zufall, dass jede Menge Hausfrauen abgebildet wurden und kein einziger Hausmann, dass im Buch keine Architektin, keine Bäuerin, keine Ärztin und kein Erzieher vorkommen. Nur wird leider durch diese zufällige Auswahl den Kindern ein antiquiertes, konservatives Gesellschaftsbild gezeichnet.

Es gibt natürlich nicht nur dieses Buch, es gibt auch jede Menge pinke Spielsachen, Kleidung und Süßigkeiten für Mädchen, und Spielsachen, Kleidung und Süßigkeiten in allen übrigen Farben für Jungen, was zu einer völlig unnötigen Trennung der Geschlechter und ihrer Möglichkeiten von klein auf führt, es gibt Fernsehsendungen wie die Sesamstraße (siehe meinen Blogtext vom Januar Die Sesamstraße wird 40) und anderes mehr. Und dann gibt es DRadio und ARD und ZDF. Nicht überall, aber leider in viel zu vielen Sendungen und fiktionalen Formaten ist ein Geschlechterungleichgewicht die Regel. In Deutschland leben ungefähr gleich viele Frauen wie Männer (41,64 Mio. gegenüber  40,21 Mio. im Dez. 2011, lt. Statistischem Bundesamt). Aber in Fernsehproduktionen, die doch oft Geschichten aus dieser Gesellschaft erzählen, kommen immer wieder doppelt so viele Männer- wie Frauenrollen vor. Und daran sind wir schon so lange gewöhnt, dass es uns vielleicht schon gar nicht mehr auffällt. Aber das ist ein anderes Thema.

Liebe Leute vom Deutschlandradio Kultur:
Natürlich seid Ihr keine bösen Radiomenschen, und Ihr seid auch keine Frauenfeind/innen.
Trotzdem macht Ihr etwas ,Böses‘, indem Ihr eine Situation zur Normalität erklärt, die nicht der Realität entspricht. Männer UND Frauen haben etwas zu sagen, zu banalen und wichtigen Themen, zu Politik und Gesellschaft. Beiden lohnt es sich zuzuhören.
Ihr sagt, dass Ihr keine Quote wollt und Geschlechterparität Euch nicht wichtig ist. Aber bedenkt einmal, was für ein antiquiertes Bild Ihr durch Eure Gästelisten reproduziert. Also bitte: verabschiedet Euch von Eurer 66 % aufwärts-Männerquote.

Listen to the Radio  – more exciting than having bananas for breakfast every day.

The German media organization ProQuote has just published some new data on men in the media: 98 % male chief editors in the print media, 82 % male TV bosses, 78 % chief editors in online media, 54 % CEOs in radio station departments (I hope I got the technical terms right).
So things are looking best in radio broadcasting and by the way, ,my’ saturday morning radio show „Conversations“ (Deutschlandradio Kultur) is presented equally by women and men. But when it comes to their guests, yet again we have the 2 to 1 ratio: twice as many men talk as experts to the radio audience. How come? And why?  And does it make a difference?

On saturday mornings I quite often listen to a weekly radio show on Deutschlandradio Kultur (German Culture Radio, abbreviated DKultur) called „Im Gespräch“ (Conversations). There one or two guests who are experts on the day’s topic are invited, sometimes presenting opposing views, sometimes just coming from different and in a way complementary lines of work. Then there is a host and also listeners calling in or participating via emails with questions and comments.
The topics and discussions are (in my opinion) sometimes quite interesting, sometimes less so, sometimes the program is entertaining, other times quite annoying, as would be expected of a show like this.
In the last weeks for some reason I’ve had the impression that it’s only male guests being on air. The last female expert I can remember was talking about „dealing with insults“. Of course I may be wrong , also because I don’t tune in every week, so I decided to evaluate all shows that are still to be found on DRadio’s website, 28 in all between March 2 and September 7.
ImGespr_enThe show’s hosts are evenly balanced genderwise: 14 times Dieter Kassel and 14 times Gisela Steinhauer or Susanne Führer presented the Conversations. It’s a different ratio for the guests: a total of 14 female and 35 male experts were on the show, that’s a ration of 1:2.5. And yes, I was under the correct assumption for the last 12 weeks (from June 22 until yesterday): 18 men and only 2 women had been invited. One woman talked on said Dealing with Insults, and another (alongside a male guest) talked about Writing and Reading Poetry.
Looking at the first 12 shows (from March 2 to May 18) we get 9 female and 13 male guests. One show had only a female expert (Pollen alert! How to deal with allergies), 3 shows had only male experts (Bird watching, the Euro €€, Speculating with Water) and for all other shows a female and a male guest were invited to the studio. (I say „invited“, but I am only guessing. Of course I don’t know who was invited originally and who maybe declined or cancelled at short notice).
Of course I don’t want to start nitpicking or demanding some compulsory quota. I just find it interesting to look at public-law radio shows from a gender balance point of view. „Hey, the other day I learned something from the radio“ or „only yesterday I was listening to this controversial discussion on this topic on the radio“. And from whom do we learn something here? From men, mostly. Who have we been listening to in the discussion? Men, mostly. From women we learn how to deal with pollen attacks and insults. (ok, that’s a slight simplification). Men-only-shows are not a problem, but what if you have them over and over again?

This is how DKultur comments on the choice of guests:
We do not keep any statistics on the gender of our guest on saturday’s feature program „Conversations“. The participants are chosen on the basis of competence on the respective topics, gender equality or quotas are as unimportant for their being chosen as they are for the choice of listeners calling in to appear on the show.

If the gender of the guests does not matter, how come there is such a strong male dominance? 1:2,5 for the total of 28 different topics, topics that are on the whole not characterized by a notorious lack of women in training and practice. A mere coincidence? If the search for competent guests doesn’t result at some point in a more or less equal number of women and men, then maybe something is wrong about the way  the guests are sought.
The Conversations show is broadcast every satuday between 9 and 11 a.m., I have listened to it many times while eating muesli for breakfast. Now of course I don’t keep any statistics on the fruit that I cut into my muesli. This is chosen entirely for reasons of adequacy, not on basis of a quota or fruit equality, which we may simply call variety. So this has led to me usually eating my muesli with bananas, at most with apples. I don’t want to say anything against bananas of course, they taste really good and of course are very suitable and nourishing food. But lately I have been choosing diverse fruit – muesli with red currants for example! Or with apricots – very delicious! And this has not led to a deficient breakfast, on the contrary. To conclude: it is not a must for a muesli to be eaten with added bananas.
DKultur is a public-law broadcasting station, financed through public broadcasting fees, and it holds a cultural and societal mandate. And this mandate can probably not be summarized as „Do let’s have first and foremost men on the shows“ or „do suggest that expertise is a man’s business“.
As an example let’s have a look at the computer-related topics of the last weeks, there was one show about the internet (sept. 7), one on data security (july 6) and one on Big Data (june 29) with a total of 5 male guests: a blogger, a media law person, a computer scientist, a sociologist and a politician. Only men. Did DKultur not find any qualified women? Or did these all decline? What was going on?
The radio station is based in Berlin, and here we have Constanze Kurz, she lives and works here, a computer scientist, author, spokesperson for the Chaos Computer Club (Europe’s largest association of hackers), she is an authorised expert for the parliament (Bundestag) and the Federal Constitutional Court, she has great knowledge on data preservation, the Federal trojan horse computer surveillance program, microchips in documents, privacy protection and social networks, she regularly writes a column for the FAZ, a national newspaper (Aus dem Maschinenraum), has published the book Die Datenfresser (The Data Snatchers) and on top of all that is very eloquent and entertaining – for these reasons I was expecting to hear her name called out as a  guest for the show whenever it was a topic to do with data and internet (yes, I am a true fan). Of course she is not the only competent woman that comes to my mind without much research, there is for example also Anne Roth, a blogger and internet activist, or women from political parties and more. I suppose the situation will be similar for the other topics, there’s NOT ONLY competent men to be found. Only somehow they are what DRadio comes up with foremost.
Of course the qualfication to discuss an issue is not anything that can be measured objectively. Some of the guest on the show I found brilliant, others quite inadequate for an informative and broad discussion, and this had nothing to do with their gender. But when women are heard half as often as men in talks on some 30 topics, and these are topics relevant to our current society, on a high scientific level or simply concerning matters of every day life  – then what is going on?

A short while ago I heard the very bad  review of a new children’s picture book on work and professions (it may well have been on DKultur): In this book men go off to work in the office, on a building-site, on an agricultural field, in some gastronomical place and more. Women are housewives and mothers. Oh, I forgot, one did go off to work, as a kindergarden teacher.
I assume that whoever produced this book did not keep any statistics on the gender of the characters in the book. They were obviously chosen on the basis of competence for their respective jobs. Gender equality or quotas did not influence their being chosen. It is most probably a mere coincidence that a vast number of housewives are being depicted and not a single ,househusband’, and that there are no female architects, farmers or doctors in the book as well as no male kindergarden teachers. Only, this accidental selection does paint a rather outdated and conservative picture of society, doesn’t it.
Of course we not only have this book, in addition there are loads of pink toys, clothes and sweets for the girls, and toys, clothes and sweets in all other colours imaginable for the boys, which leads to a totally unneccessary division of the sexes and their possibilities and opportunites from early days on. Television programs such as sesame street (refer to my blog text from January Happy birthday Sesame Street) and others add to this.

And then there is DRadio and ARD (channel 1, public TV station) and ZDF (channel 2, public TV station). Of course not always but in a large number of programs and fictional productions a gender imbalance is the normal situation, so much so that we very often are not even aware of it any more. In Germany we have just about equal numbers of women (41,64 mio.) and men (40,21 mio.) as the figures for December 2011 show (source: Statistisches Bundesamt). But in fictional TV productions that tell stories of every day life or sometimes exceptional situations in our society, we find twice as many male over female characters, over and over again. And we have been used to this for so long that maybe we do not even notice it any more. But that is a topic for another day.

Dear people from Deutschlandradio Kultur:
Of course you are no bad radio people and you are no misogynists either.
Nonetheless what you do is somehow bad in as far as you are creating a normality that does not correspond to reality. Both men AND women have something to say on banal and important subjects, on politics and society. It is worthwhile to listen to them both. You say you do not want a quota and that you do not regard gender equality as something of importance for your program. But please do consider how outdated a situation you are creating with your guest lists is. So please: do abandon your male 66+%-quota.