Vor mehr als zwanzig Jahren, im Oktober 1992, erschien in der monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaftgraswurzel revolution DAS KATHOLIKENPROBLEM LÖSEN.
Dieser Text weist aus norddeutscher Sicht auf die Gefahren katholischer Zuwanderung hin. Ich erhielt freundlicherweise vor vielen Jahren von dem Autor und der graswurzel revolution die Erlaubnis, diesen Text in einem literarischen Bühnenprogramm und auch sonst öffentlich zu verwenden.
Aus aktuellem Anlass hier eine alte Aufnahme: Das Katholikenproblem lösen(4:09 min).
In letzter Zeit habe ich öfter gehört, es würde an den Redakteurinnen liegen, dass so wenig Regisseurinnen im deutschen Fernsehen arbeiten. Belastbare Zahlen dazu habe ich noch nicht gefunden, allerdings, wenn die Redakteur*innen entscheiden, wer Regie führt, dann muss es angesichts der niedrigen Frauenanteile im Regiebereich generell zumindest auch an den Männern liegen. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. Heute geht es um die Arbeit einer – rein weiblich besetzten – Radioredaktion, deren Sendungen in den letzten 2 ½ Jahre eine gewisse Frauenblindheit (s.u.) vermuten lassen.
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27. Juli 2015
von SchspIN Kommentare deaktiviert für Au weia, ist das deutsch…
Vom Wasser, Laufen und einer typisch deutschen Situation
26.7.15 Vielleicht wissen es einige schon, ich bin ja seit einem Jahr Läuferin (Die Sache mit der Bavaria und den Schuhen). Meine übliche Strecke sind die 5.000 m, ich habe auch schon an einigen Läufen teilgenommen, gerade gestern erst wieder! Da fand die 24. City-Nacht Berlin auf dem Kurfürstendamm statt. Für meine Disziplin hieß das 2,5 km hin, 2,5 km zurück auf einem abgesperrten Teil des Ku’damms ohne Autos – angefeuert von mehreren Sambagruppen und Menschen am Straßenrand.
Am Ende, nach dem Zieleinlauf, warteten Freiwillige Helfer*innen mit Wasser, Tee und Bier, oder alkoholfreiem Bier, keine Ahnung, ich trank nur Tee und Wasser.
Ver.di FilmUnion Stammtisch zu Filmbranche und Gender
Am 11. Juni 2015 fand bei der ver.di FilmUnion in Berlin ein Stammtisch zum Thema Geschlechtergerechtigkeit beim Film statt. Ich war eingeladen, die grundsätzliche Situation von Frauen und Männern in der Film- und Fernsehbranche hinter und vor der Kamera zu beschreiben. Meine Ausgangsfragen waren:
Wer arbeitet in welchem Gewerk?
Wer arbeitet in welchem Film?
Wer bekommt wie viel Geld?
Hier die Abbildungen meiner Präsentation.
Es zieht sich durch die meisten Gewerke und Filmgruppen, dass Filmfrauen weniger beschäftigt sind als ihrem Anteil unter den jeweiligen Filmschaffenden entspricht. Auch die wenigen Daten, die es zur Gagen- bzw. Honorarsituation gib weisen auf eine [Weiterlesen – Read On]
Wie viele Drehbücher für Fernsehen und Kino jeweils von Frauen und Männern alleine oder gemeinsam geschrieben werden weiß ich nicht, aber zumindest gibt es Zahlen darüber, wie viele Drehbücher jeweils verfilmt wurden.
Im Rahmen anderer Auswertungen wie z.B. den 6- oder 11-Gewerke-Checks, habe ich schon öfters die Frauen- und Männeranteile im Drehbuchbereich verschiedener Filme ermittelt, heute gibt es sie einzeln betrachtet, und zwar für sechs Filmgruppen:
Filmpreisnominierungen 2011-2015 (in allen Kategorien nominierten fiktionalen Filme exkl. Kinderfilme)
Grimmepreisnominierungen 2011-15 (in allen Kategorien nominierten fiktionalen Filme exkl. Kinderfilme)
Top 100 deutschen Kinofilme 2012-14
ARD Tatorte: die Erstausstrahlungen 2011-14
ZDF Fernsehfilm der Woche: die Erstausstrahlungen 2012-14
ARD Mittwochsfilm: die Erstausstrahlungen 2011-14
Statistiken sind eine ganz gute Diskussionsgrundlage, und gleichzeitig merke ich, dass die längere Beschäftigung mit ihnen zu einer seltsamen Gewöhnung führen kann. „Oh, ist ja gar nicht so schlimm, Frauenanteile von über 20 % diesmal, bei Grimmepreisnominierungen sogar teilweise über 30und fast 40 %!“ Aber es ist natürlich ,schlimm’. Denn diese Zahlen [Weiterlesen – Read On]
7. Juni 2015
von SchspIN Kommentare deaktiviert für Sollen wir sie reinlassen? – Open the Door, Let ‚em in!
Spitzen: Der Deutsche Bühnenverein und die Akademie der Künste haben erstmals eine Präsidentin gewählt, die FIFA ein neues Exekutivkomitee und einen rücktretenden Präsidenten, und der BFFS und die Commerzbank hadern mit den eigenen Vorgaben.
Wollen wir sie endlich reinlassen?
Über die Genderrepräsentanz in Vorständen von Filmverbänden habe ich ja bereits drei mal gebloggt (Teil 1: Die Verbände, Teil 2: Der BVR, Teil 3: Der BFFS). Und auch in anderen gesellschaftlichen, z.B. politischen und wirtschaftlichen, Zusammenhängen ist aktuell die Vertretung von Frauen und Männern in Führungsgremien bei uns und auch international immer wieder Thema. Frauenquoten oder Selbstverpflichtungen für Aufsichtsräte und paritätisch zu besetzende Kandidat/innenlisten sind Anzeichen dafür, dass der Glaube an das regelt sich schon von alleine oder es ist doch egal langsam schwindet. Ich werfe heute einen Blick auf drei Wahlen der vergangenen Woche. In zwei Fällen aus dem Kultursektor wurden erstmals seit über 150 bzw. über 300 Jahren Frauen an die Spitze gewählt, – bei weiterhin männlich dominierten Spitzengremien. Wir dürfen gespannt sein ob sich etwas verändert in den jeweiligen Organisationen, ihrer Politik und ihrer Kunst. Die dritte Wahl fand in einem Verband statt, dessen Exekutivorgan per Satzung einen Frauenanteil von 4 %hat, und der die Interessen von Männern und Frauen [Weiterlesen – Read On]
Wie wichtig ist die Kleidung von Filmfrauen und anderen berufstätigen Frauen am Arbeitsplatz? Was ist mit den Schuhen? Cannes, ESC und die normale Businesswelt. Dazu weibliche Hauptrollen und die Altersfrage. Und ein Besuch bei der Zahnärztin.
Wer schön dabei sein will, muss leiden
Bei Filmfestspielen, -premieren oder -preisverleihungen wird über Filme berichtet, aber auch immer wieder über die Garderobe von Regissseurinnen, Schauspielerinnen, Produzentinnen und anderen Frauen, die über die roten Teppiche schreiten. Seitenlange Bildergalerien in Magazinen und Internetportalen zeigen die Roben (und lassen sich mitunter genüsslich über vermeintliche Stilsünden und Unvorteilhaftigkeiten aus). Das mag für Modeinteressierte sehr informativ sein und der PR dienen, hat aber eher weniger mit den Filmen oder der Arbeit der Filmfrauen vor oder hinter der Kamera zu tun. Genau wie die Kleidung von Politikerinnen und Managerinnen im Grunde völlig unwichtig sein sollte, aber regelmäßig thematisiert wird, deutlich häufiger als die Kleidung von Männern – und natürlich auf Kosten anderer, politischer Inhalte.
Die 68. Internationalen Filmfestspiele in Cannes
Gerade gingen die Filmfestspiele in Cannes zuende, wie Ihr vermutlich schon gehört oder gelesen habt wurden anlässlich der Premiere des Wettbewerbbeitrags CAROL (Regie: Todd Haynes) mehrere Frauen am Roten Teppich abgewiesen, weil sie flache Schuhe trugen. Das Magazin Screen Daily berichte als erstes (Cannes: Women denied Palais entry for wearing flats. Andreas Wiseman, 19. Mai 2015), und gibt die offizielle Reaktion so wieder: „Das Festival lehnte eine Stellungnahme ab bestätigte aber, dass Frauen verpflichtet sind, zu Vorführungen am Roten Teppich Stöckelschuhe zu tragen„.
Stöckelstulpen – falls der Weg zum Roten Teppich aus Kopfsteinpflaster ist. Foto: SchspIN
Nun ist das mit (in-)formellen Kleiderordnungen so eine Sache. Es ist völlig [Weiterlesen – Read On]
Heute geht es um das 52. Theatertreffen, das aktuell in Berlin stattfindet. Und um Rollentausch – d.h. das Besetzen von Rollen mit Schauspieler/innen des anderen Geschlechts (in Theater und Film).
Berliner Theatertreffen 2015. Und Rollentausch.
Zum Theatertreffen werden jedes Jahr die zehn bemerkenswertesten Theaterinszenierungen im deutschsprachigen Raum einer Saison eingeladen. Auch dieses Jahr sind wieder alte Stücke am Start (das älteste, JOHN GABRIEL BORKMAN von Henrik Ibsen, wurde im Jahr 1896 uraufgeführt – eingeladen ist die Inszenierung von Karin Henkel, Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und neu entstandene wie das Rechercheprojekt COMMON GROUND, das Regisseurin Yael Ronengemeinsam mit ihrem Ensemble am Berliner Gorki Theater entwickelte. Außerdem sind zwei Dramatisierungen von Spielfilmen dabei: WARUM LÄUFT HERR R. AMOK? (Regie Susanne Kennedy, Münchner Kammerspiele) nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder und Michael Fengler (1970) und DAS FEST (Regie Christoph Rüping, Schauspiel Stuttgart) nach dem Dogma 95-Film von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov (1998). Hier alle 10 Produktionen, einige statistische Auswertungen zu den insgesamt 30 Inszenierungen 2013 bis 2015, [Weiterlesen – Read On]
CIB Comic Invasion Berlin Wettbewerb zu BERLIN 2055
Als Schauspielerin ist es nie verkehrt, Preise zu gewinnen, aber nicht nur deshalb habe ich mich gestern sehr über diese Benachrichtigung gefreut: “If you don’t know already: You won one of the prizes of the CIB-Zine-Contest“ („Falls Du es noch nicht wusstest, Du hast einen der Preise beim CIB-Zine-Contest gewonnen“). Ich wusste es tatsächlich nicht, denn als die CIB – das ist die Comic Invasion Berlin – am 18. und 19. April stattfand, war ich gerade in Dortmund beim IFFF, dem Internationalen Frauenfilmfestival. Dort gewann die japanische Regisseurin Naomi Kawaseden Wettbewerb mit ihrem Spielfilm 2つ目の窓 FUTATSUME NO MADO / STILL THE WATER, der letztes Jahr schon in Cannes gelaufen war (2つ目の窓 heißt wörtlich ZWEITES FENSTER). Einige von Euch haben vielleicht ihren Film 殯の森 MOGARI NO MORI / DER WALD DER TRAUER gesehen, mit dem sie 2007 den Grand Prix du Jury in Cannes gewann (lief auch auf dem Filmfest Hamburg! Und irgendwann – deutsch synchronisiert – im deutschen Fernsehen, ich weiß nicht mehr auf welchem Sender, aber es war ziemlich spät nachts). Ich war also wie gesagt – viel zu kurz – beim IFFF in Dortmund und verpasste so leider die komplette CIB und eben auch die Preisverleihung im bereits zum 3. Mal stattfindenden Comicwettbewerb, an dem ich vor einigen Wochen teilgenommen hatte – diesmal mit dem Thema Berlin 2055:
Jana Dolan del blog 500 dias de cine con ella me hizo una entrevista que fue publicada hace unas semanas en castellano con el título “No quiero más películas en las que solo los hombres actúan y las mujeres acompañan, aman y están guapas.” léela aquí (clic).
Me han permitido publicar la entrevista en alemán e inglés en SchspIN, y eso hago hoy. Muchas gracias a Madrid!
Letzten Herbst wurde ich ich von Jana Dolan angeschrieben, die mich um ein Intervew für das spanische Blog 500 dias de cine con ella bat. Dieses Interview erschien dann vor ein paar Wochen unter dem Titel “No quiero más películas en las que solo los hombres actúan y las mujeres acompañan, aman y están guapas.”. Hier findet Ihr es: (klick!) Ich bekam freundlicherweise die Erlaubnis, das Interview auch auf Deutsch und Englisch in SchspIN zu veröffentlichen. Vielen Dank dafür nach Madrid! Und herzlichen Dank an Jana Dolan für die anregenden, teilweise nicht so einfach zu beantwortenden Fragen.