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Gedanken einer Schauspielerin

29. Juni 2013
von SchspIN
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Kunst oder Kommerz, wo arbeiten die Filmfrauen 2012? Teil 2 Die Besetzung – „Give me Art, Give me Money“ Female Filmmakers Part 2: In Front of the Camera

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Vor zwei Wochen habe ich Teil 1 dieser Untersuchung gebloggt und die Frauenanteile in 11 Gewerken von jeweils 2 Kino- bzw. Fernsehfilmgruppen ausgewertet.  Heute stehen die Besetzungslisten dieser Filme im Fokus. Auch diese sind leider deutlich männerlastig.

Als ich mit den Auswertungen begann verfolgte ich gerade mit halber Aufmerksamkeit einige Themen, die über Twitter die Runde machten und blieb an zwei Meldungen hängen. Zum einen an dem Artikel der 17-jährigen Schülerin Jinan Younis (twitter: @Jinan_Younis) aus Cheshire / GB „What happened when I started a feminist society at school“ (Guardian 20. Juni 2013), in dem sie über ihre Erfahrungen mit der Gründung eines Arbeitskreises und die heftigen Reaktionen gleichaltriger Jungen sowie der nicht unterstützenden Haltung der Schulleitung schreibt.  Und zum anderen an dem älteren Interview mit dem Psychologen Rolf Pohl über Sexismus „Männer haben Angst vor Frauen“ (taz 6. März 2009), in dem er u.a. über den Begriff [Weiterlesen – Read On]

16. Juni 2013
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Tatorte 2012: vor und hinter der Kamera

Tatorte 2012: vor und hinter der Kamera

Vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal die Hauptbesetzung der 2012er Tatortfolgen ausgewertet (mit einem kleinen Fehler, wie ich gerade bemerkt hab. Es waren 35 Erstausstrahlungen, ich hatte nur 34 untersucht).

Jedenfalls habe ich nun auch noch den 6-Gewerke-Check für die Tatorte vom letzten Jahr gemacht, d.h. den Frauenanteil in den Stabpositionen Regie, Drehbuch, Produzent/in, Kamera, Ton und Schnitt betrachtet. Quellen: die Tatortseiten der ARDcrew unitedtatort-fundus und IMDB.

Das Ergebnis zeigt Abbildung 1,  als Referenz der Frauenanteil in den Fachverbänden (grüner Kreis) bzw. der  crew united Datenbank (rosa Raute).


Tatorte_6Gew

In den Bereichen Regie, Drehbuch und Ton sind die weiblichen Filmschaffenden unterproportional vertreten (d.h. weniger [Weiterlesen – Read On]

10. Juni 2013
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Kunst oder Kommerz, wo arbeiten die Filmfrauen 2012? Teil 1 Die Gewerke – „Give me Art, Give me Money“ Female Filmmakers Part 1: Behind the Camera

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Vor einiger Zeit hatte ich es angekündigt, und jetzt ist es so weit. Heute geht es ausführlicher um die Frauen hinter der Kamera in kommerziell erfolgreichen bzw. preiswürdigen deutschen Kino- und Fernsehproduktionen.
Hierfür untersuche ich für vier Gruppen von Filmen aus dem Jahr 2012 – Top Kassenerfolge im Kino, Nominierungen zum Deutschen Filmpreis, Top Quotenerfolge TV, Nominierungen zum Grimmepreis –die Frauenanteile in 11 Gewerken: Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera, Ton, Szenenbild, Kostümbild, Maskenbild, Schnitt, Besetzung und Musik. Die prozentuale Repräsentanz von Frauen in den Berufsverbänden bzw. der Datenbank von crew united sind Referenzwerte.

 Arbeitsweise

Im März hatte ich die Top 6 der Kinocharts (deutsche Produktionen) 2012 mit den 6 Nominierungen für den Besten Spielfilm 2012 (Deutscher Filmpreis) verglichen im 6-Gewerke-Check
Es zeigte sich, dass es – nicht wirklich überraschend – männer- und frauendominierte Gewerke gibt und dass sich die Kinoerfolge von den Filmpreisnominierungen unterschieden. Natürlich bilden 2 x 6 Filme keine so große Datenbasis. Deshalb nun die Betrachtung einer größeren Filmmenge und einer größeren Anzahl von Gewerken., 11 statt 6.

6 Datensätze werden also gegenübergestellt: [Weiterlesen – Read On]

20. Mai 2013
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Die Frauen von Cannes 2013 – Cannes Crew Count 2013

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Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes sorgten 2012 für Negativschlagzeilen, als kein Film einer Regisseurin im Wettbewerb lief. Wie sieht es 2013 aus, und was ist mit Drehbüchern und Kamera, wer spielt die Hauptrollen? Zeit für den 6-Gewerke-Check! (siehe auch METHODE)

Das Datenmaterial

Die Webseite vom Festival ist sehr hilfreich, in einer Übersicht LINK sind die nominierten 20 Filme aufgeführt und in einheitlicher Form auf Unterseiten dargestellt, in der Regel werden Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton und manchmal auch Musik genannt. Die Produzent/innen seltsamerweise nicht. Die fehlenden Angaben habe ich mit Hilfe der jeweiligen Filmwebseiten, crew utd, IMDB oder wikipedia ergänzt.
Zwei Lücken: beim chinesisch-japanischen Wettbewerbsbeitrag „Tian Zhu Ding“ (A Touch of Sin) sind 8 Produzent/innen aufgeführt, bei zweien konnte ich das Geschlecht hinter den Namen nicht feststellen, diese habe ich in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Von dem Film „La Vie d’Adèle – Chapitre 1 & 2“ (Blue is the warmest Colour) habe ich bis jetzt noch keine/n Produzent/in ermitteln können.
Auf den Filmunterseiten sind kurze Inhaltsangaben sowie die wichtigsten Rollen aufgeführt, wie sie vermutlich von den Produktionen gemeldet wurden: manchmal 3 oder 4 Rollen, manchmal 12. In dieser Auswertung nehme ich die Angaben als Hauptrollen.

Die Filme

Die 20 Filme des  2013 Wettbewerbs um die goldene Palme zeigt Abbildung 1 [Weiterlesen – Read On]

5. Mai 2013
von SchspIN
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Das Berliner Theatertreffen 2013 – Berlin Theatre Meeting 2013

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Derzeit – vom 3. bis 20. Mai – findet zum 50. Mal das Berliner Theatertreffen statt (LINK), veranstaltet von den Berliner Festspielen. Hier werden die „zehn bemerkenswertesten Inszenierungen an deutschsprachigen Bühnen“ gezeigt. Über die Auswahl entscheidet eine Jury aus Theaterkritiker/innen, der dieses Jahr 4 Frauen und 3 Männer angehörten:
Anke Dürr (KulturSpiegel), Ulrike Kahle-Steinweh (freie Autorin für SWR Fernsehen, Der Tagesspiegel, Theater heute), Daniele Muscionico (freie Journalistin), Christine Wahl (freie Autorin für den Tagesspiegel, Theater heute, Spiegel Online), Vasco Boenisch (WDR Fernsehen, freier Autor der Süddeutschen Zeitung), Christoph Leibold (Theaterkritiker bei Bayern 2 und DRadio) und Franz Wille (Theater heute).
In den zehn Produktionen von  2 Regisseurinnen und 8 Regisseuren spielen insgesamt 39 Schauspielerinnen und 56 Schauspieler, das entspricht in etwa den „üblichen Verhältnissen“ auf deutschen Bühnen (siehe auch Eine Blume auf der Bühne
):

  • Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Schauspielhaus Zürich – Regie: Sebastian Baumgarten
  • Die Ratten. Schauspiel Köln – Regie: Karin Henkel
  • Die Straße. Die Stadt. Der Überfall. Münchner Kammerspiele – Regie: Johan Simons
  • Disabled Theater. Theater Hora Zürich – Regie: Jerôme Bel
  • Jeder stirbt für sich allein. Thalia Theater Hamburg – Regie: Luk Perceval
  • Krieg und Frieden. Centraltheater Leipzig – Regie: Sebastian Hartmann
  • Medea. Schauspiel Frankfurt – Regie: Michael Thalheimer
  • Murmel Murmel. Volksbühne Berlin – Regie: Herbert Fritsch
  • Orpheus stieg herab. Münchner Kammerspiele – Regie: Sebastian Nübling
  • Reise durch die Nacht. Schauspiel Köln – Regie: Katie Mitchell

Sechs Produktionen sind Uraufführungen:  [Weiterlesen – Read On]

28. März 2013
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Wie alt sind die Schwestern Grimme?

Wie alt sind die Schwestern Grimme?

Zugegeben, das ist eine etwas platte Überschrift. Worum es gehen soll: eine Analyse der Fernsehfilme, die für die GRIMME-PREIS 2013 nominiert wurden: wie viele Frauen, wie viele Männer spielten im Hauptcast und zu welchen Altersgruppen gehörten die Rollen?

Auf der Grimme-Preis-Webseite (LINK) sind die 17 Nominierungen im „Wettbewerb Fiktion“ aufgelistet mit einigen Angaben zu Crew und Cast. Dies sind die Filme, in alphabetischer Reihenfolge (die Preisträger sind fett gedruckt):

  1. Blaubeerblau
  2. Das Ende einer Nacht
  3. Das Meer am Morgen / La Mer à l’aube
  4. Das unsichtbare Mädchen
  5. Das Wunder von Kärnten
  6. Der Fall Jakob von Metzler
  7. Der letzte schöne Tag
  8. Lösegeld
  9. Mutter muss weg
  10. Polizeiruf 110 – Schuld
  11. Riskante Patienten
  12. Sechzehneichen  [Weiterlesen – Read On]

21. März 2013
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Deutsche Top Kinofilme 2012 – CREW COUNT – German Top Grossing Films 2012

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Heute geht es um den Frauenanteil in den Filmcrews von 12 Kinoproduktionen, in den 10 Bereichen Regie, Drehbuch, Produzent/in, Kamera, Ton, Szenenbild, Kostümbild, Maskenbild, Schnitt und Besetzung.
Eine Gegenüberstellung der sechs erfolgreichsten Filme 2012 mit den sechs Nominierungen (Bester Spielfilm) zum Deutschen Filmpreis 2013 zeigt deutliche Unterschiede.

Today’s text is about the crews of 12 film productions from 2012 or rather the share of women in 10 departments: direction, script, producer, cinematography, sound, set production, costume design, make up design, editing and casting.
A comparison of the crews from the 6 top grossing films 2012 with the 6 nominations for German Film Awards 2013 / Best Film shows  considerable differences.

Morgen (Freitag 22.3.) werden die Nominierungen für den DEUTSCHEN FILMPREIS 2013  bekannt gegeben. Für alle, die schon immer mal wissen wollten, wie diese zustande kommen, hier der Ablauf: [Weiterlesen – Read On]

1. März 2013
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Mach Dich mal locker!

Gedanken zur britischen Fernsehserie GRANDMA’S HOUSE

Mach Dich mal locker!

Das Wochenende steht vor der Tür und ich dachte es wäre mal nett, über etwas herzerfrischendes witziges zu bloggen, das aber natürlich auch mit Film, Fernsehen oder dem Theater zu tun hat. Also gucken wir mal auf die lustige Seite vom Schauspielen.  (Dabei geht es konkret um eine britische Fernsehserie, deshalb hab ich heute mit der englischen Fassung angefangen und die deutsche kommt erst jetzt).

GRANDMA’S HOUSE (Omas Haus) ist eine sehr witzige (und manchmal auch ein bisschen traurige und zynische) Sitcom von Tiger Aspect Productions, die 2010 und 2012 in zwei 6-Folgen-Serien von BBC 2 ausgestrahlt wurde. Es geht um einen ehemaligen Fernsehmoderator auf der Suche nach etwas mehr Sinn in seinem Leben (Infos auf der BBC Webseite – hier der LINK).

GRANDMA'S HOUSE EP 1

Auf dem Foto (Nutzung mit freundlicher Genehmigung von Tiger Aspect Productions) sehen wir von links nach rechts um den Tisch: Simon (Simon Amstell), seine Mutter Tanya (Rebecca Front), ihren Verlobten Clive (James Smith), Oma Lily (Linda Bassett), Opa Bernie (Geoffrey Hutchings), ihre Tochter / Simons Tante Liz (Samantha Spiro), and Liz‘ Sohn / Simons Vetter Adam (Jamal Hadjkura).
Wieder mal ist die Altersgeschichte etwas seltsam soweit es die weiblichen Rollen betrifft. Simon Amstell wurde am 29. Nov.  1979 geboren (Schütze!), Rebecca Front – sie spielt seine Mutter – ist 15 years älter, Samantha Spiro – Tante Liz – ist 11 Jahre älter, und die Großeltern sind 29 (Linda Bassett) und 40 (Geoffrey Hutchings) Jahre älter als Simon. Aber um zwei Generationen minderjähriger Mütter soll es heute nicht gehen.

Der echte Simon Amstell ist Komiker, ehemaliger Fernsehmoderator, Autor und Schauspieler. Gemeinsam mit Dan Swimer schrieb er „Grandma’s House“, als er  nach drei Jahren als Moderator beim BBC Pop Quiz NEVER MIND THE BUZZCOCKS  ausstieg (hier der INK). In dieser Sitcom spielt er Simon, einen ehemaligen Fernsehmoderator in einer abgesehen davon erfundenen Geschichte mit einer erfundenen Familie.

GrandmasHouse_dvd

Ich kann natürlich die ganze Serie empfehlen, aber nach der viel zu langen Einleitung geht es nun direkt zur 3. Folge der 1. Staffel.

Deborah Adler (Pam Ferris) kommt zu Besuch, sie ist Schauspiellehrerin, und war auch schon die Lehrerin von Simons Mutter Tanya, vor vielen Jahren an der RADA (Royal Academy of Dramatic Arts).  Hier (siehe LINK – EDIT 7.5.24 leider nicht mehr online) geht es zu einem Onlinevideo der Folge, die Stelle die ich meine geht von 1:53 bis  6:30 min. und ist ein Leckerbissen für alle, die jemals Schauspielunterricht hatten oder immer schon mal wissen wollten, wie der so abläuft.

Und noch ein kleiner Nachschlag aus der gleichen Folge (LINK): – EDIT 7.5.24: leider nicht mehr online. – diesmal  3:13 bis 8:20 min. – da kommt auch noch der Schauspieler Ben Theodore (Iwan Rheon) zu Besuch. Er ist ehemaliger Schüler von Deborah Adler, sehr talentiert und introvertiert, und Simons absoluter Schwarm.
Viel Spaß!

Apropos Schauspielen: Rebecca Front spielt demnächst in einer BBC 4 Sitcom über eine Gruppe sehr unterschiedlicher Suffragetten mit: „Up the Women“. Und Samantha Spiro ist als Lady Macbeth besetzt, in der kommenden Macbeth-Inszenierung am Globe Theatre.

Allen ein schönes Wochenende!

27. Februar 2013
von SchspIN
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Von Schauspielerinnen und anderen berufstätigen Frauen

Von Schauspielerinnen und anderen berufstätigen Frauen

Es gibt wie bereits mehrfach in diesem Blog erwähnt (nicht nur) in deutschen TV- und Kinoproduktionen wesentlich mehr Rollen für Schauspieler als für Schauspielerinnen, über den Daumen gepeilt liegt das Verhältnis bei 2 zu 1. Wenn das schon nicht der Geschlechterverteilung in unserer Gesellschaft entspricht, ist es dann vielleicht vergleichbar mit der Verteilung von Männern und Frauen in der arbeitenden und arbeitssuchenden Bevölkerung?  Wirkt sich das aktuelle Rollenverhältnis auf die Länge des Berufslebens von Schauspielerinnen und Schauspielern aus? Wie ist das mit der Altersverteilung?

Um diese Fragen soll es heute gehen. [Weiterlesen – Read On]

25. Februar 2013
von SchspIN
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Nominierungen für „Bester Film“, Oscars 2013

Der US-amerikanische Filmpreis 2013

In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar wurden die Academy Awards 2013 („Oscars“) verliehen. Heute ein Blick auf die Nominierungen in der Kategorie Bester Film.
Für alle, die wie ich auch nicht genau wussten, wie es zu den Nominierungen kommt, hier das Prozedere (Quelle: Wikipedia).

Bester Film

Vorgeschlagen werden können Spielfilme, die „zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2012 im Gebiet von Los Angeles County erstmals mindestens sieben Tage lang in einem öffentlichen Kino gegen Entgelt gezeigt wurden„. Über die Vorschläge gab es dann eine Vorabstimmung unter den ca. 6000 aktiven Academy Mitgliedern. Die (5 bis 10)  Filme, die bei der Vorauswahl mindestens 5 % der Stimmen erhalten, werden dann die Nominierungen. Für das Jahr 2012 – also die Oscars 2013 – gab es neun Nominierungen. Hier sind sie in alphabetischer Reihenfolge: [Weiterlesen – Read On]