Frauenfiguren im Fernsehen leiden lassen
Warnung: in diesem Text geht es u.a. um im Fernsehen dargestellte Gewalt gegen Frauen.
Warnung: einige der verwendeten Fotos können unangenehme Gefühle auslösen.
Kürzlich las ich den Appell von Liz Tucker, Vorsitzender von Women in Film and Television UK, zum Thema Gewalt gegen Frauen in fiktionalen Formaten. Er beginnt mit der Frage „Warum wird in so vielen Sendungen Gewalt gegen Frauen gezeigt?“ – was zu zwei älteren Texten von mir passt, einer veröffentlicht, einer unveröffentlicht, die ich im Anschluss vorstelle.
WFTV UK fragt Warum?
Liz Tucker schrieb am 1. November (Den ganzen Text findet Ihr auf der WFTV UK-Webseite und bei Broadcast Now, Hervorhebungen im Zitat von mir):
Wenn ich will, kann ich jeden Abend der Woche auf einer Vielzahl von Sendeplattformen Geschichten über Frauen sehen, die auf immer phantasievollere und grausamere Weise vergewaltigt, enthauptet und ermordet werden. Ich will es nicht, denn ich denke, es ist an der Zeit, dass wir alle, die wir in der Fernsehindustrie arbeiten, viel sorgfältiger über die Botschaft nachdenken, die wir aussenden, wenn wir ständig Fernsehkrimis und Dokumentarfilme produzieren, in denen Frauen die zentralen Opfer sind. In den letzten Jahren hat diese Art von Programm eine Lawine ausgelöst, und es scheint, dass sich einige Autor:innen und Regisseur:innen einen Wettstreit um die Eskalation der Gewalt liefern und sich immer anschaulichere und verstörendere Darstellungen der Ermordung von Frauen einfallen lassen. (…) Wäre es heute wirklich so schwer, sich neue, fantasievolle Plots auszudenken, die nicht brutale Gewalt gegen und Ermordung von Frauen beinhalten?
Nein. Natürlich nicht. Es muss nur gewollt werden.